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Samstag, 15. Oktober 2016

Malawi - was ist Gesundheit?

Augenblicklich dürfen wir den Zeitungen entnehmen, dass der Bayer-Konzern die Firma Monsanto übernommen hat. Monsanto hat sich im Laufe der Jahre mit großem Eifer einen mehr als zweifelhaften Ruf erarbeitet.Stichwort: Glyphosat. Es geht darum, die Lizenzen für Saatgut unter Kontrolle zu bekommen, sodass die Landwirte gezwungen sind, ihr Saatgut ausschließlich von Monsanto zu erwerben. In Norddeutschland hat ein engagierter Landwirt gegen diese Firma gewonnen und hat die Kontrolle über sein Saatgut behalten. Wenn ihr euch für diesen Landwirt interessiert: Ellenbergs Kartoffelvielfalt, Da findet man sehr besondere Sorten, da können Pellkartoffeln mit Salat zum Sterneessen werden.(Ich bekomme nichts für die Werbung, ich finde einfach nur, man muss sowas anerkennen)
Ein weiteres "gutes" Beispiel ist eben Malawi. Die Bevölkerung hat sich bescheiden aber weitgehend ausreichend von Hirse und einer traditionellen  Bohnenart ernährt und dann kam Monsanto und hat den Menschen und an erster Stelle den Regierenden eingeflüstert, dass man doch viel besser Mais anbaut, natürlich mit dem Saatgut von Monsanto. Die Menschen sind auf die Einflüsterungen reingefallen. Das Ergebnis ist eine katastrophale Mangelernährung und ausgelaugte Böden.(Diese ausgelaugten Böden kann man bei uns übrigens auch sehen, überall da, wo praktisch nur noch Mais angebaut wird, wie in Bayern westlich von Passau. Da kriegt man Depressionen.) So machen große Konzerne ihre Geschäfte mit der Ausbeutung derer, die eh nichts haben.
Es gab in den 90gern den Beginn eines Gesundheitssystems. Dann fiel dem damaligen Machthaber ein, dass doch früher die Medizinmänner auch gereicht haben. Das war das Ende eines vielversprechenden Projekts. Das Leben schreibt ja manchmal ganz eigene Geschichten: Nach einigen Jahren hatte selbiger Machthaber einen Herzinfarkt. Da konnte der Medizinmann nichts machen und für den Transport nach Südafrika, den er ja sicher gerne in Anspruch genommen hätte, war es zu spät.
Es ist schade um Menschen, die in ihrer großen Not immer noch singen und freundlich sind. Das Kreuz der Hilfe von außen ist auch,dass die noch lebendigen alten Gesellschaftsstrukturen nicht in das Hilfsprogramm eingebunden werden. Meine Tochter hat eine Menge gute Ideen kennengelernt, die auch gut liefen. Aber wenn der Familienclan mitbekommt, dass jemand Geld verdient, wird spätestens Weihnachten erwartet, dass alle Familienmitglieder am Gewinn beteiligt werden. So wird dann der kleine Erfolg aufgefressen, im wahrsten Sinne des Wortes. Man müsste also ganz neue Ansätze finden, denn wer sich den Traditionen entzieht, wird zum Ausgestoßenen.








Bei allen Kritikpunkten an unserem Gesundheitssystem kann ich nur sagen, ich bin froh, dass wir so ein hoch entwickeltes System haben. Mir hat dieses System das Leben gerettet und mein Mann hat eine große Operation gut überstanden. Es wird ihm bald besser gehen.Ein junges Familienmitglied wurde in letzter Minute durch eine schnelle Operation gerettet. Wie sagt man so schön: eigentlich geht es uns gut. Und selbst, wenn es keine Hoffnung auf Besserung gibt und ein Leben sich seinem Ende zuneigt, haben wir zahlreiche Möglichkeiten der Hilfe.So bitter dieser Weg ist, es gibt die Chancen der Linderung und des würdevollen Begleitens.
Gleich hole ich meinen Mann übers Wochenende nach Hause und dann gibt es leckeren Apfelkuchen. Damit setze ich mich zu Andreas Samstagsplausch. Habt alle ein schönes Wochenende.


5 Kommentare:

  1. Ja, es ist schlimm wenn man anderen Ländern und Menschen sein "Ding" aufs Auge drücken möchte, und eigentlich sollte doch auch aus der Vergangenheit schon gelernt worden sein. Tja, es siegen die Dollarzeichen im Auge, wirklich schlimm. Da fragt man sich immer wie diese Menschen schon früher vor Ort überlebt haben, und das oft weitaus besser, weil sie leben ja dort und wissen um Klima und Anbau.

    Solch ein Verhalten ist für mich nicht nachvollziehbar, selbst hier auch von einigen "Ausländern" an den Tag gelegt. Sie meinen die Tinerfeños haben schlechte "Materialien", lassen sich Dinge aus D. kommen und fallen dann ziemlich auf die Nase. Ich bin ja nicht schadenfroh aber dann freue ich mich doch schon.

    Freut mich zu leses das es deinem Mann besser geht und er für das WE nach Hause kommen darf. Wünsche euch eine schöne Zeit und weiterhin gute Besserung (bitte ausrichten).

    Habt ein schönes Wochenende und herzliche Grüsse

    N☼va

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  2. In Norddeutschland sind Monokulturen ausreichend zu sehen. Meist werden sie zur Rinderfütterung eingesetzt, oder dienen als Substrat in Biogasanlagen zur Energieerzeugung. Der Markt für Lizenzen um Saatgut sind weltweit schon seit langem hart umkämpft.
    Schönes Wochenende mit dem Mann - laßt euch den Apfelkuchen gut munden. LG

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  3. da wünsche ich euch ein wunderbares gemeinsames wochenende und vollen genuss beim apfelkuchen essen :-)
    lg anja

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  4. Auch ich bin froh, in diesem System leben. Denn uns geht es gut. Und meistens wird auf hohem Niveau genörgelt.
    Aber der Mensch ist eben nie zufrieden.
    Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende
    Andrea

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  5. Danke für Deine Worte. Das Problem mit Monsanto sind nicht nur die Monokulturen und ausgelaugten Böden und die dreifache Abhängigkeit von Saatgut+Pestizid+Düngemitteln (die Drecksäcke verdienen ja dreimal mit den armen Bauern), das Folgeproblem sind Resistenzen (der Maiszünsler lacht sich eins) und vor allem die Verarmung des heimischen bzw. ehemals heimischen Genpools. Werden die üblicherweise angebauten Pflanzen nicht weitervermehrt, sterben sie aus. Biodiversität ade. Der Genpool verarmt innerhalb weniger Jahre und innerhalb genauso weniger Generationen ist das Wissen um früher erfolgreiche Anbaumethoden, sei es Mischkultur, sei es Terrassenanbau oder eine spezielle Art der Bewässerung verloren-futsch-perdu. Ich hoffe Du und Dein Mann ihr hattet ein gutes Wochenende! Lieben Gruß, Eva

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