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Sonntag, 22. Januar 2017

Niederrhein 3/2017

Letzten Sonntag haben wir ganz spontan dem Kloster Knechtsteden einen Besuch abgestattet. Die Anlagen befinden sich zwischen Neuss und Köln nahe einem Naturschutzgebiet. Der Domdekan aus Köln Hugo von Sponheim stiftete 1130 dem Prämonstratenserorden - gegründet von Norbert von Xanten -den Fronhof Knechtsteden. Die Basilika wurde im 12.Jh. im romanischen Stil erbaut. Durch kriegerische Auseinandersetzungen kam es im 15.Jh. zu erheblichen Zerstörungen. Im 18.Jh. entstanden weitläufige barocke Nebengebäude, u.a. das Torhaus.
Die napoleonische Zeit wirkt im Rheinland bis heute nach und das betrifft auch Knechtsteden. 1797 wurde das linksrheinische Gebiet gesetzlich mit dem französischen Staatsgebiet vereint, woraufhin die Klosterbrüder flohen. Die Bevölkerung nutzte diese Zeit, um die Gebäude zu plündern. Dann kam der Reichsdeputationshauptschluss - der Zungenbrecher aus dem Geschichtsunterricht - und nach dem Willen Napoleons wurden alle geistlichen Reichsstände, also auch die Stifte und Klöster, aufgelöst. Es gab wechselnde Besitzer, zeitweise war dort eine Nervenheilanstalt untergebracht und 1869 kam es zu einem verheerenden Brand. 1895 erwarb der Spiritanerorden die Anlage. Die Nationalsozialisten beschlagnahmten die Anlage 1941, die Ordensmitglieder wurden zwangsdienstverpflichtet, bzw. zum Militär eingezogen. Der Orden kehrte nach dem Krieg zurück. In der Anlage befindet sich heute ein Gymnasium, aber vor allem sind hier am Niederrhein die Konzerte bekannt.
Seit 2009 befindet sich eine historische Orgel aus England in der Basilika. Ich will euch mit diesen ganzen geschichtlichen Zusammenhängen nicht langweilen. Mir ist einfach wichtig zu zeigen, dass so viele vergangene Ereignisse auch nach langer Zeit noch nachwirken und ich finde es immer faszinierend, wenn man wenigstens ein wenig der Vergangenheit auf die Spur kommen kann.







Vor der Basilika befindet sich in einer Art Innenhof ein schlicht und modern gestalteter Kreuzweg.





Auch die Deckengemälde stammen aus dem 12.Jh..



Aber auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Mit Orangenmuffins haben wir uns gestärkt.


hier das wirklich schnelle Rezept:
250g Mehl, 2 EL Zucker, 2EL gehackte Mandeln oder Nüsse, 2 TL Backpulver, 1 Prise Salz miteinander vermischen
60ml Orangensaft, 80ml Öl, 1 Ei, 100ml Milch, 2EL Orangenlikör in einer extra Schüssel verrühren, dann zusammenmischen und schnell aufschlagen.
In gefettete Muffinförmchen füllen, oben drauf ein paar Orangenstückchen, im auf 180° vorgeheizten Ofen ca. 15 Min. backen. Sahne aufschlagen, ein paar geröstete Mandelblättchen oder/und geriebene Schokolade dazu und fertig ist das Sonntagsvergnügen.

Das rote Tor schicke ich zu Nova und das Rezept zu Petra.


10 Kommentare:

  1. Ich finde es immer spannend und interessant, ein bisschen über die Geschichte von Gebäuden und Regionen zu kennen, die einem am Herzen liegen oder an denen man so oft vorüber geht. Da gibt dann eins das andere und schon schlendert man durch die Jahrhunderte.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. ...danke für die Führung durch diese schöne Anlage, liebe Magdalena,
    und für das Appetit machen mit deinem Muffin,

    liebe grüße Birgitt

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  3. Ich war mal zum Tag des Denkmals dort mit einer Führung, bei der die neue Bibliothek zu besichtigen war. Hat mir gut gefallen.
    Die Schule ist in jenem Teil des Kreises Neuss sehr beliebt. Eine Schülerin meiner ersten Klasse an der Gesamtschule hat dort ihre Töchter hingeschickt und dann immer Vergleiche angestellt, das war lustig ( wir sind da nicht schlecht weggekommen, denn wir waren wie Ersatzeltern für sie...)
    Lass dich übrigens nicht wahnsinnig machen. Wir brauchen weiterhin Vernunft & Verstand!
    GLG
    Astrid

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  4. What a wonderful building to photograph. I love the details you captured. And the tree above the wall is really a great shot :) The recipe sounds really yummy.

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  5. Stimmt, und ich finde sowas auch immer sehr interessant. Schon ein wenig darüber zu wissen finde ich persönlich auch immer wichtig. Toll bildlich festgehalten hast du diese Anlage und auch ich danke dir für die Führung und das T. Freue mich wieder sehr darüber und wünsche dir einen schönen sowie entspannten Wochenstart.

    Herzliche Grüsse

    N☼va

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  6. Liebe Magdalena,
    oh irre, dieses Kloster hat wirklich eine wild-bewegte Geschichte. Nunja, es ist immerhin rund neunhundert Jahre alt, da kann schon einiges passieren. Jedenfalls allemal ein sehenswerter Ort!
    Dank dir auch sehr für deine lieben Zeilen zu meinem ANL-Post! Ich freue mich, wenn du bei Gelegenheit von deiner Suche bereichtest - und dein Posting dann auch bei ANL verlinkst :-)
    Herzliche rostrosige Wochenanfangs-Grüße,
    Traude
    http://rostrose.blogspot.co.at/2017/01/namibia-teil-6-sandwich-harbour-und.html

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    1. Liebe Traude, das werde ich gerne tun. Danke für Deine Grüße.
      Magdalena

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  7. was für ein wunderbarer ort, liebe magdalena! dort kann man wohl zur ruhe kommen und einfach einmal abschalten von all dem gruseligen, was sich "da draußen" gerade so tut.
    wenn ich am wochenende mal offline bin, verpasse ich ja immer so einiges. deine eichhörnchen und deine tulpen hab ich gerade auch noch angeschaut: sehr liebenswert!!
    herzliche grüße
    mano

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  8. ein toller Ort. Ich besuche gern Kirchen und alte Klöster. Die Ruhe die von diesem Ort ausgeht, kann man sogar auf den Bildern wahrnehmen. Tolle Fotos! herzliche Grüße Patricia

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  9. Das hört sich wirklich schnell und trotzdem sehr lecker an! Danke fürs Zeigen und Verlinken, liebe Grüße!

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