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Sonntag, 26. Juni 2016

Anstand und Bildung

Kann es sein, dass der Mob das Bild unserer Gesellschaft bestimmt? Kann es sein, dass Bildung, dass humanistische Bildung, ein Fremdwort geworden ist? Ist es jetzt normal, dass der Bundespräsident und andere Politiker sich anpöbeln lassen müssen von Schreihälsen, die den Bildungsstand einer Amöbe haben? Ich habe mir immer die größte Mühe gegeben, Kindern und Jugendlichen klar zu machen, dass eine Gesellschaft das Ganze von vielen einzelnen ist und dass diese Gesellschaft nur gut funktionieren kann, wenn jeder einzelne seinen Beitrag leistet. Ansprüche stellen ist leicht, Ansprüche erfüllen ist wesentlich schwerer.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/joachim-gauck-in-sebnitz-beschimpft-und-beleidigt-a-1099884.html

Was ist eigentlich in Sachsen los? Woher kommt diese primitive Hemmungslosigkeit?
Ich war kurz nach der Wende in Dresden und Meißen. Ich war vom Zustand der Städte so entsetzt, dass ich Tränen in den Augen hatte. Seitdem bin ich zigmal da gewesen und freue mich jedesmal über diese märchenhafte Verwandlung. Es gibt doch allen Grund, stolz zu sein und die Welt einzuladen, diese Verwandlung mitzufeiern. Eine Demokratie ist kein Selbstbedienungsladen, sondern ein anspruchsvolles Arbeitsprogramm, das zu einem großartigen Lebensstandard führt.

Die EU ist das Erfolgsprogramm in einem durch Kriege geprägten Europa. Wer das nicht verstanden hat, dem ist nicht zu helfen. Wir merken die Vorteile doch bei jeder Reise. Man muss nur einmal in die Schweiz kommen, dieses großartige Land, dessen Wirtschaft aber schwer zu kämpfen hat, weil sie nicht in der Währungsgemeinschaft sind. An der Grenze in Süddeutschland werden die deutschen Geschäfte leer gekauft und die Schweizer Einzelhändler haben große Probleme. Wenn ich dann lese, dass eine Schweizerin meint, das mit dem Brexit sei nicht so schlimm, die Schweiz sei ja auch nicht in der EU, dann frage ich mich, ob die Dame Augen im Kopf hat.

Aus all dem müssen wir lernen: ALLE müssen zur Wahl gehen. Eine geringe Wahlbeteiligung spielt den Populisten in die Hände. Das darf nicht sein.
Zum Schluss schicke ich euch noch Bilder von meinen Lilien, die trotz Dauerregen vor dem Wohnzimmerfenster strahlen. Gut, wenn man einen Sohn hat, der den PC reparieren kann. Jetzt kann ich auch wieder Bilder hochladen. Ich wünsche euch eine schöne Woche.




7 Kommentare:

  1. Auch heute wieder klare Worte bei dir, mit Verve vorgetragen! Auchbeinnpaar Gedanken ausgesprochen, die in meinem Kopf sind, die ich aber höchstens in einem Kommentar mal herauslasse. Denn da hagelt es auch Denkverbote von einer Seite, die das gerne den anderen vorwirft...
    Ach, ich merke, ich werde langsam verbittert...
    GLG
    Astrid

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    1. Danke für Deine lieben Grüße. Denkverbote? Nix da. Ich will doch hoffen, dass wir das nicht mit uns machen lassen. Ich liebe Deine klaren Worte. Bleib dabei.
      Magdalena

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    2. Ich arbeite mich da wohl momentan an jemandem ab - schwierig, schwierig.
      Gute Nacht!
      Astrud

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  2. die Demokratie ist kein Selbstbedienungsladen- toll beschreiben und auch für die < Einfachgestrickten< verständlich- hoffentlich. Wer mit offenen Augen durch unsere Eu-WElt geht wird es er-leben. Was früher mit Kriegen ausgehandelt wurde ist jetzt ein < Krieg< der langen Reden und des < Handels-verlust. Auch hier spüre ich <Handlungsbedarf< und meine Ungeduld.
    Du hast Recht - ALLE MÜSSEN zur Wahl gehen .
    Danke für deinen Post und Gruß zu dir
    heiDE

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    1. Danke, liebe Heide. Auch wenn ich mich vielleicht unbeliebt mache, werde ich dabei bleiben.
      LG
      Magdalena

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    2. Liebe Magdalena, manchmal muss man eben mit der Faust auf den Tisch hauen, oder provozieren um sich Gehör zu verschaffen, gegen den Strom schwimmen. Ich mag deine Art die Dinge klar und deutlich zu benennen. Völlig irrelevant, ob man sich damit unbeliebt macht. Liebe Grüße.

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    3. Es geht ja auch nicht darum, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern auf Dinge hinzuweisen, die schlicht falsch laufen. Danke für Deine Grüße,
      Magdalena

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