Navigationsleiste

Sonntag, 2. September 2018

Garten und Gegenwart

Ein Garten macht viel Arbeit, aber auch sehr viel Freude. Sehr aufgeräumt ist es bei uns nie, aber wir fühlen uns wohl und lassen uns manchmal auch überraschen, was sich selbst aussät oder manchmal auch nicht so gut gedeiht.






Die Rosen haben nochmal alles gegeben.



Diese Hortensie ist im letzten Jahr halb tot zu mir gekommen. Zu meiner Überraschung hat sie sich prachtvoll erholt.


Wie alles blüht auch die Herbstanemone früher und der Hibiskus bereitet auch schon die große Show vor,





Die Trauben hängen so voll, dass mein Mann an seinem Schreibtisch kaum noch Licht hat.
Diese Bilder habe ich vor ein paar Wochen gemacht und während ich den Post vorbereitet habe, habe ich beschlossen, eine Pause einzulegen.
Warum?  Weil ich angesichts der abstoßenden Gewalt der Rechtsradikalen, der dümmlichen Anbiederung der CSU an die rechtsradikale Szene, der Schamlosigkeit, mit der genau diese Szene in der Öffentlichkeit auftritt, mich gefragt habe: Was machen wir hier mit unseren wunderbaren Gartenbildern, den Berichten zu unseren Nähkünsten, der manchmal geradezu überbordenden Kreativität? Versteht mich bitte nicht falsch, ich kritisiere nicht die Freude an der Kreativität, die ist wunderbar und ich möchte sie nicht missen. Aber ich habe mich gefragt, ob ich die Zeit, die ich für das Bloggen brauche, für das Lesen und Kommentieren, nicht besser an anderer Stelle investiere. Mich würde auch interessieren, ob es euch manchmal ähnlich geht. Wenn ich die Berichterstattung sehe, werde ich fast depressiv und eigentlich habe ich gar keine Neigung dazu.

Beiträge von hier und hier und hier ermutigen, selbst mit der Kritik nicht zu warten. Das rechtsradikale Gedankengut findet sich in der gesamten Gesellschaft. Bisher habe ich mich immer, wenn ich bei sog. guten Bürgern solche oft durchaus dezent formulierte Parolen gehört habe, zurückgezogen. Das werde ich nicht mehr tun. Ich stimme unserem Justizminister zu. Wir müssen die bequeme Zurückhaltung aufgeben und viel lauter werden. Menschen, die sich aufführen wie der Pöbel in Chemnitz oder wie Vertreter der AfD in Sachsenhausen haben keinen Anspruch mehr auf Verständnis, sie haben nur noch einen Anspruch auf klare Ablehnung. Wie ich meinen Beitrag gestalten werde, weiß ich noch nicht ganz sicher. Auf jeden Fall werde ich zahlendes Mitglied einer DEMOKRATISCHEN Partei. Ich weiß, wie sich Politiker gerade auf der kommunalen Ebene abrackern,da kann der Mitgliedsbeitrag eine Form von Unterstützung sein. Es ist bequem, sich zurückzulehnen und auf "die da oben" zu schimpfen. Aber in der Gesellschaft muss klar werden, dass das "Ich" und "der Staat" kein Gegensatz sind, sondern, dass wir alle unseren kleinen Beitrag leisten müssen, damit dieser Staat ein Gemeinwesen ist, in dem wir alle friedlich miteinander leben können und wollen.
Bei all diesen Anstrengungen soll das Schöne nicht zu kurz kommen und deshalb gibt es noch aktuelle Bilder des leuchtenden Hibiskus.





Zum Schluss möchte ich euch noch einladen, Ghislana zu besuchen. Sie schildert die gesellschaftlichen Fragen sehr anschaulich. Und dann habe ich gerade gemerkt, dass ziemlich genau vor einem Jahr der Hibiskus schon einmal gegen die politischen Sorgen leuchten durfte, und zwar hier. Leider kann ich nicht feststellen, dass meine damaligen Sorgen verschwunden wären. Die Gartenbilder schicke ich in diesen schönen Garten.


8 Kommentare:

  1. Liebe Magdalena,
    die Bilder aus Deinem Garten sind wunderschön und heben meine Stimmung, was ich von dem aktuellen Geschehen nicht behaupten kann.
    Mit Politik beschäftige ich mich nicht mehr. Die hat schon einmal dazu beigetragen, dass ich mich in Behandlung begeben musste, und teil der Strategie gegen die Melancholie ist eben ein Rückzug aus bestimmten Bereichen, die ich nicht ändern kann. Ich bin froh, wieder aus diesem tiefem Loch gefunden zu haben und möchte da nicht nochmals rein fallen, auch wenn ich Dich gut verstehen kann.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dafür habe ich volles Verständnis. Ich muss auch sehen, in welchem Rahmen ich noch was machen kann. Und ich glaube, jeder braucht auch einen Rückzugsort und das kann gerne der Garten sein.
      LG
      Magdalena

      Löschen
  2. zum Glück gibt es die wunderschöne Natur wie auch deine Gartenbilder zeigen- den Vorkommnissen in Chemnitz kann ich nur hoffen, dass die demokratischen Menschen in der Überzahl bleiben oder auch wieder werden. Den Anderen dürfen wir keine weitere < Bühne< geben, weder auf der Strasse noch in den Medien. Danke für deinen Post und lieben Grüsse
    heiDE

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Heide, der Blick in die Natur kann wirklich helfen. Irgendwie muss man ja das Positive im Blick behalten.
      LG
      Magdalena

      Löschen
  3. Ich bin gespannt, welche Wege du für dein so wichtiges Engagement finden kannst. In der aktiven Politik war ich fast 20 Jahre, die mich - trotz einiger Erfolge - derart ausgesogen, ausgelaugt haben, dass ich dahin nicht zurück möchte. Aber im Kleinen, im erweiterten privaten Umfeld, da geht schon was, und sei es das eigene Leben, das man verantwortlich lebt und das wahrgenommen wird... Schwarzweiß-Denken funktioniert so gar nicht mehr. Sei ganz lieb gegrüßt, und nein, trotz allem dürfen wir die Freude am Leben, das uns umgibt und so reich beschenkt, nicht verlieren. Natur und Kreativität sind ´so große Quellen der Freude und der Kraft und so gar nicht belanglos. Herzlich Ghislana

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Es lässt mich alles im Moment ziemlich ratlos dastehen. Ich bin für die aktive Politik auch zu alt, aber einen kleinen Beitrag kann man schon durch die Mitgliedschaft leisten. Ich versuche es wenigstens. Unser Innenminister hat wohl völlig den Überblick verloren. Na ja, die Hoffnung nicht aufgeben!
      LG
      Magdalena

      Löschen
  4. Liebe Magdalena, nun muss ich doch ein Lebenszeichen da lassen, um dir zu sagen, dass es mir oft ähnlich geht und ich wieder ans Aufhören gedacht habe, denn diese heile Welt widert mich manchmal auch an. Wir führen aller Welt vor Augen, wie gut es sich bei uns leben lässt und wundern uns dann dass Menschen hierher kommen, weil sie auch ein Stückchen vom Glück haben wollen. Das ist die eine Seite meiner Gedanken, die andere das Unverständnis für die, die das alles kaputt machen wollen, nur weil sie mit etwas unzufrieden sind.
    Deine Überlegungen finde ich interessant, zumal ich meine Kräfte wieder sehr bündeln muss, denn mein ohnehin kranker Mann ist in unserem Kurzurlaub übel gestürzt und hat nun ein paar Beeinträchtigungen mehr und bedarf meiner Hilfe & Unterstützung. Ich komme nun seit 5 Jahren nicht mehr aus der Nummer raus...
    Es gibt so viele Fronten, an die ich müsste: Klimawandel, Hambacher Forst, Pressefreiheit, ach, die Liste wird immer länger...Das mir das nach 50 Jahren noch mal so gehen würde...
    Alles Liebe!
    Astrid

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Astrid, es geht mir ganz genauso. Die Kräfte reichen einfach nicht mehr für alles. Ich staune immer, was Du alles noch schaffst, denn so schön die Bloggerei ist, sie kostet auch viel Zeit, jedenfalls, wenn es etwas mehr sein soll als immer nur dekorative heile Welt. Wobei - das ist ja auch manchmal nett und erholsam. Gute Besserung für den Herrn K.!
      LG
      Magdalena

      Löschen