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Dienstag, 5. Februar 2019

Ein schneller Termin

Unser Herr Gesundheitsminister fällt momentan durch recht seltsame Versprechen auf. Optimismus ist etwas sehr Positives, aber Nachdenken ist auch kein Fehler. Burgi hat auf den Weltkrebstag hingewiesen. Danke dafür! Ich weiß, dass viele Menschen darüber nicht gerne reden und wenn jemand im Umfeld erkrankt, dann wird hinter vorgehaltener Hand darüber getuschelt und  -Gott sei Dank - man ist ja selbst nicht betroffen und will auch gar nicht dran denken.
Im November 2018 habe ich mir den Bericht hier auf dem Blog verkniffen. Aber Burgis Post ist jetzt für mich noch einmal Ansporn, doch etwas zu schreiben.
Ich bin Krebspatientin seit (im November) 10 Jahren. Es war ein schneller Vorsorgetermin, den ich  irgendwie eingeschoben habe, den ich eigentlich nochmal verschieben wollte. Aber das war dann auch lästig, also bin ich hingegangen. Dem Himmel sei's  getrommelt und gepfiffen. Klare Ansage: da stimmt was nicht. Richtig: Diagnose Brustkrebs.
Ich reagiere auf schlimme Nachrichten immer mit der Käseglocke über meinem Kopf und bin deshalb sehr froh, dass meine Familie mich getragen hat. OP, Nach-OP, Chemo, Strahlentherapie - die ganze Sause mit einigen Komplikationen. Es war eine harte Zeit. ABER: dank der Vorsorge lebe ich noch und mein Arzt ist der Meinung, dass ich es geschafft habe.
Seit dem Tag der Diagnose sind noch 3 Enkelkinder geboren und auf das fünfte Lieblingsenkelkind warten wir im April. Gibt es etwas Besseres?
Mein Mann hat auch erhebliche gesundheitliche Schwierigkeiten, aber wir haben gelernt, dass man jeden Tag nutzen kann. Deshalb haben wir auch den Mut aufgebracht, unsere große Reise nach Australien und Neuseeland zu machen. Eine sehr gute Entscheidung. All das war nur möglich, weil ich diesen einen schnellen Termin, der so lästig war, NICHT verschoben habe. Tut euch selbst etwas Gutes! Geht zur Vorsorge!
Noch etwas: immer wieder höre ich das Gerede von den rücksichtslosen arroganten Ärzten. Ich weiß natürlich auch, dass es sie gibt und bin ihnen auch schon begegnet. Aber im Rahmen meiner Krebsbehandlung bin ich vom gesamten Personal unglaublich liebevoll und verständnisvoll begleitet worden. Großartige Gespräche habe ich geführt. Dafür bin ich dankbar. Lasst euch nicht beirren. Ein schneller Termin kann ein Leben retten.

Jetzt schicke ich euch noch ein Bild vom Sonnenuntergang, den wir hier vorgestern genossen haben und das nette Bild aus dem gemütlichen Café mit der schönen roten Mütze. Freut euch daran. Ich habe es schon getan.




5 Kommentare:

  1. Liebe Magdalena, ein Sonnenuntergang oder aufgang ist immer wieder schön zu sehen.Die rote Mütze ist natürlich ein Blickfang in all dem Weiss.
    Weltkrebstag, ich glaube heute spricht keiner mehr hinter vorgehaltener Hand darüber, jedenfalls in meinem Umfeld nicht. Früher war das so, ja...da gebe ich Dir recht. Viele tun sich schwer damit Betroffene anzusprechen, aber das ist auch mit anderen Krankeheiten überhaupt so. Da sind einfach Ängste mit verbunden.
    Meine Nichte ist mit 5 Jahren an Krebs gestorben und ich spende gern für die Kinderkrebshilfe. Ich frage mich , warum ein Kind daran sterben muss.Heute sagt man die Umweltgifte, aber das war 1983,auch da starben Kinder.
    Du schreibst über Themen,da kann man viel diskutieren und das halte ich auch für wichtig, es muss halt fair bleiben!
    Liebe Grüsse in Deinen Tag, Klärchen

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  2. Liebe Magdalena,

    hab ganz herzlichen Dank für Deinen Post und ja, ich glaube, man muss einfach darüber reden und wachrütteln und ich glaube immer noch, das viele damit nicht konfrontiert werden wollen, auch heutzutage noch solange es ihnen gut geht. Krebs, ach das haben doch die anderen, stört und belastet mich nicht in meinem sorgenfreien Leben damit. Ich bin froh, dass es in meiner Familie bisher keine Krebserkrankungen gibt, dafür Diabetes von meiner Mamas Seite aus und da bin ich auch auf der Vorhut und lasse mich regelmäßig untersuchen. Ich freue mich für Dich, dass Du die letzten 10 Jahre geschafft hast und damit solltest Du eigentlich über dem Berg sein. Ich wünsche Dir und Deinem Mann noch viele schöne Urlaube, kleine Glücksmomente und drück Dich mal ganz fest.

    Liebe Grüße, Deine Burgi

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    1. Ich danke Dir und schicke liebe Grüße an den Bodensee.
      Magdalena

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  3. Liebe Magdalena,
    ich freue mich sehr, sehr, sehr für dich, dass alles so glimpflich gelaufen ist von er Diagnose bis zur Gegenwart und der ärztlichen Prognose, dass du es geschafft hast. Bei meiner Nachbarin und einer ehemaligen Chefin war es ein Zufallsbefund: Unsere Nachbarin wollte eigentlich zur Kur fahren, weshalb sie andere radiologische Untersuchungen brauchte, und wurde, weil noch Zeit war, im Institut gleich zur Mammographie überredet... Und die Chefin hätte ihren Untersuchungs-Termin eigentlich früher gehabt, der musste dann allerdings um 3 Wochen verschoben werden - und dann erfuhr sie, dass man drei Wochen früher wohl noch gar nichts gesehen hätte. Ein Jahr später jedoch wäre es vielleicht schon zu spät gewesen. Beiden geht es derzeit auch gut!
    Aber es ist eben immer auch ein "Glücksspiel", den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Und ich selbst habe mir geschworen, dass ich zu keiner Mammographie mehr gehe, solange es keine Verdachtsmomente gibt. Meine erste Mammographie liegt 20 Jahre zurück und war extrem schmerzhaft, auch danach mit wochenlangen Schmerzen in der Brust - ich bin nicht wehleidig, aber gehöre offenbar zu den wenigen Patientinnen, bei dennen das der Fall ist. Danach wollte ich schon nie wieder so etwas durchmachen, und mein Gyn schickte mich daher immer nur zum Ultraschall. Dort konnte ich mir aber ständig von Schwestern, Ärzten, Radiologie-AssistenntInnen Vorwürfe machen lassen, weil ich nicht zur Mamographie gehe - absute Verständnislosigkeit und Bevormundung, einfach unerträglich, entwürdigend, demütigend. Vor zwei oder drei Jahren war es dann so weit, dass ich mich überreden ließ, es wieder einmal zu versuchen, weil die Untersuchungen ja angeblich viiiiel schmerzfreier geworden wären. Stimmte aber nicht. Die Untersuchung selbst war zwar tatsächlich sanfter, aber die wochenlangen Schmerzen hatte ich danach trotzdem. Und sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Mammographie hieß es dann, dass bei meinem Brustgewebe kaum etwas zu sehen ist! Meines Wissens sind MRT-Brustuntersuchungen in vielen Fällen (vor allem bei meinem festen Brustgewebe) sinnvoller, werden aber von den Kassen nicht bezahlt. Da ist also sehr vieles noch im Argen...
    Aber wie auch immer, bei dir war es die Rettung, du kannst deine Enkelkinder genießen, und auch, dass ihr diese wunderbare Reise gemacht habt, finde ich großartig!!! Weiterhin möglichst viel Gesundheit wünsche ich dir und deinem Mann!
    Herzliche Rostrosengrüße,
    Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2019/02/von-fotobuchern-wollsachen-und.html

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    1. Es ist wohl wirklich so, dass immer noch einiges im argen liegt. Und es ist richtig, dass man immer eine persönliche Entscheidung trifft. Aber immerhin haben wir heute gute Heilungschancen. Alles Gute für Dich!
      Magdalena

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