Navigationsleiste

Sonntag, 6. Oktober 2019

Meine Woche 40/19

Mal läuft's nicht gut und mal noch schlechter. Diese Woche war ich eigentlich nur mit Tee trinken, inhalieren und Tabletten schlucken beschäftigt. Ich habe mir eine deftige Bronchitis angelacht. Deshalb fällt meine Teilnahme an Andreas Kaffeeplausch eher kurzatmig aus.



Aber immerhin konnte ich ein wenig in meinen Bücherregalen stöbern. Andrea hat das Monatsmotto Bücher ausgegeben. Das ist wohl ein Thema für mich. Aber da ich auf dem letzten Loch pfeife, fange ich ganz bescheiden an.


Schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Frage, wie viele der Bücher in meinen Regalen heute überhaupt noch bekannt sind oder sogar gelesen werden.  Gertrud von le Fort gehört sicher zu den inzwischen relativ unbekannten Schriftstellerinnen. Ich möchte Astrid mit ihren spannenden Frauenporträts nicht ins Handwerk pfuschen. Deshalb nur ganz kurz: Gertrud von le Fort entstammte einer hugenottischen Familie, studierte zunächst u. a. evangelische Theologie, konvertierte später zum Katholizismus. Sie gehörte einer europäischen sozialkritischen, philosophischen, literarischen katholischen Bewegung an: dem Renouveau catholique, was so viel wie Erneuerung bedeutet. Diese Bewegung ist immer auf den Philosophie- und Literaturbereich beschränkt geblieben. Interessant ist vor allem, wer diesem Kreis angehörte: Paul Claudel, Georges Bernanos, Stefan Andres, Werner Bergengruen, Elisabeth Langgässer, T.S.Eliot, Graham Greene, Evelyn Waugh, Franz Werfel u.v.m..

In der Geschichte "Die Letzte am Schafott" geht es um die Geschichte einer völlig angstbesetzten jungen Frau, die ihre Bestimmung in einem Kloster sucht, in dem Gefühl allen Anforderungen letztendlich wieder nicht zu genügen das Kloster wieder verlässt, in den Wirren der französischen Revolution in die Fänge der rigorosen Pariser Marktfrauen gerät und dann auf dem Höhepunkt von Gewalt und Anarchie ihren Mitschwestern auf das Schafott folgt und ihren Gesang, der mit der letzten Gehenkten abbricht, laut zu Ende zu bringen. Damit hat sie sozusagen, die sie immer beherrschende Angst besiegt. Das ist natürlich eine sehr verkürzte Schilderung.
Der französische Schriftsteller Georges Bernanos hat dieses Thema aufgegriffen und die Geschichte in eine Theaterfassung gebracht. Der deutsche Titel heißt "Die begnadete Angst". Das wiederum war die Vorlage für die Oper "Dialogues des carmélites" von Francis Poulenc.

Sehr viel leichtere Kost ist das Büchlein von Alan Bennett. Herrlich skurril und sehr unterhaltsam. Die Queen begegnet im Park von Buckingham Palace dem Bücherbus, wo ein Küchenjunge sich regelmäßig Bücher ausleiht. Der Junge empfiehlt ihr ein Buch, höflich liest sie es auch und bringt es natürlich brav zurück. Der Küchenjunge ist wieder da, die beiden kommen ins Gespräch und die Königin wird zur Leseratte, sehr zum Misfallen der Hofschranzen. Ein Buch, das ich einfach nur genossen habe.





Ich möchte auch endlich wieder an Novas T in die neue Woche teilnehmen. Da greife ich jetzt auf meine Bilder vom letzten Münchenaufenthalt zurück.



Wohin man kommt, seht ihr über der Tür. Es war mir ein Genuss.

Mit Tee und kuscheliger Decke konnte ich ein bißchen stricken. Aber ihr könnt an dem Chaosbild schon sehen, dass das alles nicht so sehr erfolgreich war.



So, ihr Lieben, ich huste jetzt mal weiter so vor mich hin und wünsche euch eine gute und entspannte Woche.

13 Kommentare:

  1. Mit der souveränen Leserin ist es mir wie dir ergangen. Die le Fort erinnert mich zu sehr an meine Nonnenschulzeit...
    Gegen den Ansturm de Viren kämpfe ich auch seit Tagen mit Ingwertee, Halstüchlein & NeoAngin. Noch ist nicht klar, wer gewinnt...
    Ich hoffe, die Seeluft wird mir helfen.
    Dir eine bessere Woche!
    Astrid

    AntwortenLöschen
  2. Ich wünsche dir gute Besserung
    Lg susa

    AntwortenLöschen
  3. danke für den Tipp "die Letzte am Schafott", ich habe mir das Buch gerade bestellt. Habe vor einigen Jahren die Oper gesehen und war sehr berührt.
    Gute Besserung und lg aus Wien,

    AntwortenLöschen
  4. Wenn man schon mal krank ist, soll man wenigstens in den Genuss von liebgewonnenen Büchern, warmen Tee und etwas Kurzweil kommen. Dann geht es Dir doch gleich ein bisschen besser, hoffe ich.
    Die souveräne Leserin werde ich mir gleich morgen mal als Urlaubslektüre besorgen.
    Liebe Grüße
    Andrea

    AntwortenLöschen
  5. Ach je, ich wünsche Dir ganz schnelle gute Besserung. Auf das die nächste Woche besser für Duch wird. Lieben Gruß Sylvia

    AntwortenLöschen
  6. Hej,
    erstmal gute Besserung! leider lesen die menschen immer weniger und viele autoren geraten in vergessenheit. Ich bin eine ausgemachte leseratte und brauche das auch :0) gerade ist mir beim aufräumen des regals wieder dürrenmatt in die hände gefallen... warmer tee und vorm kaminofen stricken hört sich prima an, werd ich heute abend mal in die wege leiten :0) ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hej, ich habe mich sehr gefreut, von Dir zu hören. Deine Handarbeiten sind seeeehr beeindruckend. Da komme ich gerne regelmäßig vorbei.
      LG nach Dänemark
      Magdalena

      Löschen
  7. Das ist natürlich nicht schön und ich drücke dir die Daumen das es dir bald wieder ganz gut geht. Stimmt, gibt so einige Schriftsteller die irgendwie an Bedeutung verloren haben. Um so schöner dann wenn sie, wie von dir, aus der "Versenkung" hervorgeholt und gezeigt werden.

    Klasse dein T, und das war bestimmt toll dort. Sowas mag ich auch gerne anschauen/besuchen. Selbst wenn es dann die Moderne sein sollte, man kann doch in einem Gemälde immer etwas für sich entdecken, und das macht es auch so "spannend". Danke dir vielmals dafür und dass du mal wieder mit dabei bist. Freue mich sehr und wünsche dir einen tollen Wochenstart und nochmals gute Besserung.

    Viele Grüssle

    N☼va

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank, liebe Nova, es geht schon viel besser.
      LG
      Magdalena

      Löschen
  8. farbmagische tasse!! ich hoffe, ingwertee und co werden dir helfen, die erkältung loszuwerden. hier gibt es auch so einige alte bücher, die heute sicher nur noch wenige kennen. ich bin ein großer fan von daphne du maurier und fange gerade an, wieder einmal ihre romane zu lesen.
    liebe grüße
    mano

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke Dir! Ja, die Bücher von Daphne du Maurier habe ich auch schon mehrfach gelesen. Es macht mir wirklich Freude, die ollen Kamellen nochmal in die Hand zu nehmen.
      LG
      Magdalena

      Löschen
  9. Liebe Magdalena, ich hoffe dir geht es wieder besser. Deinen Buchtipp habe ich mir zu Herzen genommen und das Buch von Alan Benett, die souveräne Leserin, bestellt. Heute ist es angkommen und ich bin gespannt wie es sich liest ::)) Zunächst lese ich noch meine aktuelle Lektüre zu Ende: warum gerade du " von Barbara Pachl-Eberhardt. Eine etwas andere < Kost<, aber sehr intensiv..
    Lass es dir gut gehen.
    Gruß zu dir
    heiDE

    AntwortenLöschen
  10. Liebe MAgdalena,
    oh je, das tut mr leid! ICh hinke ja wieder mal hinterher und so hoffe ich, daß es Dir mittlerweile wieder besser geht!
    Auf jeden Fall dennoch weiterhin Gute Besserung! Jetzt beginnt wieder das Erkältungswetter!
    Ich wünsche Dir ein zauberhaftes und sonniges Herbstwochenende!
    ♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️

    AntwortenLöschen