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Donnerstag, 31. Dezember 2020

So war's

 


Am Meer waren wir im Januar, ein Sohn war in Australien, eine Tochter in USA, man hörte von einer Pandemie. Aber die war weit weg. Plötzlich war sie nah, die Tochter kam aus den USA zurück und sie begann, für uns einzukaufen. Die andere Tochter begann mit Schulungen zu Covid19 Behandlungen. Der Sohn in Australien teilte mit, dass sein Rückflug gestrichen wurde und es auch keinen Ersatz gibt. Wir hatten unseren Garten. So konnten wir uns noch ganz gut einrichten. Wir haben sogar einige Ausflüge machen können, nach Paderborn, Schloss Burg, zur Zeche Zollverein. Der Sohn kam rechtzeitig zu seiner Prüfung aus Australien zurück und wir konnten wenigstens mit Kindern und Enkelkindern unsere goldene Hochzeit feiern. Sogar in die Ferien konnten wir fahren. Wir haben uns in das einsam gelegene Schwedenhaus des Sohnes verkrochen. Von dieser Ruhe habe ich lange gezehrt. Dann wurde es holprig und kraftzehrend. Aber auch das ist überstanden. Corona ist der Familie sehr nahe gekommen. Also Entspannung sieht anders aus. Dennoch: Es geht aufwärts.

Ich glaube, den meisten Menschen gehen zu diesem Jahr 2020 jede Menge Gedanken durch den Kopf. Viele sind fassungslos, dass es auch heute noch solche alles erfassende Seuchen gibt. Es ist ja nichts anderes. In Büchern liest man von großen Epidemien in früheren Jahrhunderten und wenn von schlimmen Epidemien zu unserer Zeit die Rede ist, sind wir noch zu Beginn dieses Jahres davon ausgegangen, dass so etwas nur in weit entfernten Regionen möglich ist. Der ohne Zweifel vorhandene medizinische Fortschritt hat uns ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, das nun plötzlich erschüttert wird. Wenn diese Erfahrung nachdenklich macht, dann hat sie wenigstens etwas Gutes. Es ist sehr erfreulich, dass sich die große Mehrheit unserer Mitmenschen rücksichtsvoll und besonnen verhält. Mein Wunsch für die Zukunft ist, dass diese Besonnenheit und Disziplin auch auf Themen wie den Klimawandel und die große Not in der Welt übergreift. Natürlich darf jeder seine eigenen Ansichten haben. Wenn diese Ansichten aber zu Rücksichtslosigkeit gegenüber Dritten führt, müssen wir dem entgegentreten. Da ich jetzt nochmals solche Reaktionen auf meinem Blog erlebt habe, möchte ich noch etwas klarstellen. Jeder, der mit mir diskutieren will, ist herzlich willkommen. Voraussetzung: Sachlichkeit, an Fakten orientiert und höflich. Wenn beklagt wird, dass die Coronamaßnahmen unsere Grundrechte einschränken, so ist das zunächst einmal richtig. Allerdings gehört dazu auch das Wissen, dass der Schutz der Grundrechte eingebettet ist in den Schutz der Gesellschaft. Jedem Grundrecht ist eine Einschränkung immanent. Wäre es nicht so, würde das Recht des Stärkeren gelten. Wenn durch die Ausübung eines Grundrechtes ein anderer geschädigt wird, so tritt das Grundrecht hinter das Recht des Gefährdeten zurück. Ein Grundrecht ist z.B. das Recht auf die Unversehrtheit meiner Wohnung. Niemand, auch die Polizei nicht, hat das Recht, meine Wohnung zu betreten. Das gilt in dem Moment nicht, wenn in meiner Wohnung durch mich oder andere einem Dritten Gewalt angetan wird. Es gibt noch viele weitere Beispiele und das gesellschaftliche Zusammenleben in möglichst großem Frieden ist nur möglich, wenn die Freiheit des einzelnen ihre Grenze da findet, wo der Mitmensch durch mein Handeln an Leib und Leben gefährdet wird. Die Unversehrtheit der eigenen Person ist nämlich auch ein Grundrecht. Wer bewusst das Risiko eingeht, sich oder andere durch leichtsinniges Verhalten zu infizieren, hat nicht verstanden, dass ein gelungenes Miteinander in einer Gesellschaft nur funktioniert, wenn es durch gegenseitigen Respekt und täglich gelebte Rücksichtnahme geprägt wird.

So, das war jetzt das Wort zum Ende des Jahres.

Ich wünsche euch allen viel Zuversicht und Gelassenheit für das neue Jahr.

10 Kommentare:

  1. Dein "Wort zum Ende des Jahres" ist wahrlich eindeutig und unmissverständlich! Wir hatten Glück, dass solch eine Pandemie bislang noch nicht aufgetreten ist. Gewarnt wurde bereits von Wissenschaftler*innen, aber auf sie gehört wurde nicht. Wir wiegen uns viel zu sehr in ein Gefühl der Sicherheit. Schon ein flächendeckender, mehrtägiger Stromausfall würde ein absolutes Chaos auslösen.
    Ich hoffe nur, dass man in Politik und Gesellschaft aus all dem jetzt lernen wird. (Allein mir fehlt der Glaube...)
    Bleib gesund! Einen guten Start in ein hoffentlich glücklicheres Jahr 2021 wünscht
    Andrea

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  2. Liebe Magdalena,

    Gut gewählte Worte die ich so voll und ganz unterschreibe. Leider gibt es immer noch zu viele, die meinen, sich über alles hinwegsetzen zu müssen.

    Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein gutes neues Jahr, mögen alle Deine Wünsche in Erfüllung gehen. Meine sind bescheiden, Gesundheit für meine Familie, Freunde und für mich, mehr sind es nicht.

    Liebe Grüße
    Deine Burgi

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  3. Ach ja, dieses Jahr! Zehn Monate haben wir isoliert in unserem Stadthaus verbracht ( einmal waren wir zu zweit in der Philharmonie, dann war das auch wieder vorbei, ich weniger als ein halbes Dutzend mal in der Innenstadt ). In der ganzen Zeit haben uns unsere Töchter ein mal bzw. zwei Mal besucht und wir haben alle Enkel wenigstens einmal sehen dürfen. Und dann darf frau mal vier Tage die beiden Jüngsten genießen, weil die Familie vorher elf Tage freiwillig in die Isolation gegangen & getestet worden ist - schon wird einem mangelnde Solidarität vorgeworfen! Ich hab diesen Neid, die Missgunst, die fehlende Empathie so satt und mag - im Gegensatz zu dir - mich auch nicht mehr sachlich mit bestimmten Leuten auseinandersetzen. Zum Glück bedeutet Bloggen nicht nur, dass da jemand mal ab und an hereinschneit und seinen Senf ablädt, sondern dass frau auch viele Verbindungen knüpfen kann zu Menschen, die in der gleichen Patsche sitzen wie wir und die sich gegenseitig stützen. Sonst würde ich es aufhören. Doch gerade diese Verbindungen haben mir das Gefühl gegeben, vom Leben nicht abgeschnitten zu sein. Dafür bin ich dir und den vielen anderen netten Blogger*innen & Leser*innen dankbar.
    Meine guten Wünsche für das Neue Jahr begleiten dich und deine Lieben.
    Herzlich
    Astrid

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  4. LIebe Magdalena, schöne Collage hast du zusammengestellt und auch viel erlebt und bin finde es auch stimmig was du geschrieben hast!Ich möchte dir alles gute mit viel Gesundheit fürs neue Jahr 2021 nochmal wünschen!
    Lieben Gruss Elke

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  5. Liebe Magdalena,
    ich hoffe sehr, dass dieses neue Jahr ein Ende der Beschränkungen sieht und wir alle wieder unbeschwert Leben dürfen. Ich bin ehrlich gesagt, auch nicht mit allen Maßnahmen einverstanden und kann manche auch nicht nachvollziehen, das hält mich aber nicht davon ab, mich an jede Maßnahme zu halten. Es kann ja durchaus verschiedene Gründe geben, warum ich etwas nicht verstehe, und das kann auch das eigene Unvermögen sein. Hinzu kommt, dass wir in einer Demokratie leben, und da muss ich mich auch Maßnahmen oder Beschlüssen unterordnen, die ich nicht verstehe oder vielleicht sogar für falsch halte.
    Eine Diskussion sollte immer sachlich, faktenbasiert und auch von gegenseitigem Respekt geprägt sein. Das ist aber leider sehr oft nicht der Fall, und leider beteiligt sich auch jede Seite an diesen Beleidigungen.
    Ich wünsche Dir und Deinen Lieben ein frohes neues Jahr und viel Gesundheit.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  6. Ja, erst gestern Abend habe ich noch gesagt: "Letztes Jahr hätte man nicht gedacht dass Covid auch uns so schnell nah kommt und die gesamte Welt "stilllegt". Das war ein Jahr welches in die Geschichte eingehen wird und wir wollen die Hoffnung und Zuversicht nicht verlieren das es in diesem Jahr weiter vorwärts geht und wir uns wieder sorgenfreier "bewegen" können.

    Schön geschrieben hast du deinen Post und ich unterschreibe auch vollkommen deine Aussagen mit den Grundrechten. Für mich war es von Anfang an nicht nachzuvollzienen wenn dagegen gestänkert wird. Wo bitte fehlt es den Menschen da am gesunden Menschenverstand das besondere "Zeiten" besondere Maßnahmen bedürfen. Ich könnte immer ko**** wenn ich lese: "Was sollen Ausgangsbeschränkungen am Abend von bis, als ob das Virus die anderen Zeiten nicht vorhanden wäre" Logisch ist es das, aber was wird am Abend gemacht? Gefeiert, sich getroffen usw. somit die Zusammenkünfte wieder verhindert. "Herr lass es Hirn regnen" Es lag und es liegt an uns allen selbst wie schnell wir den Kampf besiegen können....man schaue nur mal nach Neuseeland ;-)

    Ich danke dir für das Wort zum Ende des Jahres, deine Posts und auch deine lieben Zeilen bei mir. Wollen wir weiterhin hoffen und Zuversicht besitzen.

    Feliz Año Nuevo y Saludos

    N☼va

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  7. Ich wünsche dir ein friedliches , gesundes und fröhliches neues Jahr liebe Magdalena.
    Danke für deinen schönen Post, wollen wir hoffen das es in diesem Jahr alles anders wird als im letzten Jahr.
    Ganz liebe herzliche Grüße
    Christine

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  8. sehr schön hast du geschrieben
    und ich unterschreibe das voll und ganz
    jedes Recht hat eine Grenze
    auch das Grundrecht

    ich wünsche dir ein frohes neues Jahr
    und vor allem Gesundheit

    Rosi

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  9. Das hast du sehr gut geschrieben, und ich kann jeden deiner Sätze unterstreichen.

    Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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  10. Du sprichst mir Wort für Wort aus der Seele. Bin mit meiner Vorgängerin einer Meinung: Gut geschrieben!!
    Liebe Grüße
    Ingrid

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