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Samstag, 19. Dezember 2020

Und......ZACK

 Dieses Jahr hat wirklich allerhand zu bieten. Aber wo steht geschrieben, dass das Leben leicht sein soll?

Meinem Mann und mir ist es nicht schwer gefallen, uns an alle Hygieneregeln zu halten. Wir sind nicht mehr berufstätig, leben in einem für 2 Personen luxuriös großen Haus mit Garten, nicht weit vom Naturschutzgebiet. Aber für die jüngere Generation ist das nicht immer einfach, wenn der Beruf nun einmal viele Kontakte nötig macht oder wenn der Beruf ständiges Reisen in der ganzen Republik erfordert.



Spaziergänge durch den Herbstwald haben wir viele gemacht.

Unsere Kinder haben inzwischen diverse Testungen hinter sich, weil in der Firma oder in einer Verhandlung jemand war, der positiv getestet wurde. Bisher ist immer alles gut gegangen. Aber wenn man erfährt, jemand wurde positiv getestet, dann heißt das ja etwas. Dann ist die Frage, wie geht es ihm ja nicht ganz unwichtig. So blieb uns Corona stets treu. Aber eben immer nur im Hintergrund.  Jetzt steht es im Vordergrund. 

Die älteste Tochter ist leitende Oberärztin einer gerontopsychiatrischen Station in irgendeiner Stadt in irgendeinem Bundesland, sprich: schwerst demenzkranke Patienten mit meist schweren internistischen Leiden. Diese Menschen können keine Hygieneregeln einhalten, sie können keine Maske tragen usw..Von Anfang an hat die Tochter dafür gekämpft, dass auf keinen Fall Coronapatienten auf ihrer Station untergebracht werden, weil sie ihre Patienten dann nicht mehr schützen kann. Das war auch schnell Konsens. Vor 3 Wochen wurde ein schwer Kranker aus einem Altenheim zu ihr gebracht mit negativem Test, jeden Tag neu getestet, am 3. Tag positiver Test. Die sofortige Unterbringung in einem abgetrennten Zimmer hat nicht mehr geholfen. Innerhalb von 3 Tagen waren 7 weitere Patienten angesteckt. Inzwischen sind 3 verstorben. Weitere Schutzkleidung für das Personal hat nichts gebracht. Nach 1 Woche waren von den Pflegekräften nur noch 3 übrig und unsere Tochter und den Assistenzarzt hat es auch erwischt. Sie hat den Geschwistern einen Maulkorb verpasst, damit ich mich nicht wieder so aufrege, deshalb habe ich es erst gestern erfahren. Inzwischen habe ich mit ihr telefoniert. Sie ist auf dem Weg der Besserung. Der Infekt ist bei ihr nicht auf die Atemwege geschlagen. Fieber, extreme Magen-Darmbeschwerden, Kopfschmerzen, juckender Ausschlag, Gelenkschmerzen. Sie ist zuhause isoliert. Das Essen bekommt sie vor die Tür gestellt. Mann und die 3 Kinder dürfen sich nicht anstecken, die werden in kurzen Abständen getestet. Sie vermutet, dass sie bisher recht glimpflich davongekommen ist, liegt an ihrem sportlichen Training. Sie ist Langstreckenläuferin und übt für den Marathon, d.h., sie ist bei guter Kondition. Daran, was jetzt auf ihrer Station los ist, mag sie gar nicht denken. Auf die Frage der Leitung an die anderen Stationen, ob und wer helfen könne, kam die Antwort: Natürlich helfen wir. Es ist Krieg.

Wenn es auf solchen Stationen oder in Altenheimen zu einem Coronaausbruch kommt, kann man eigentlich nur noch beten. Die Menschen sind sowieso geschwächt und brauchen viel Zuwendung, d.h., auch das Personal kann die Abstandsregeln gar nicht einhalten. Was da von den Pflegenden geleistet wird, kann man gar nicht genug anerkennen. Und mal nebenbei: Klatschen reicht nicht.

Jetzt hoffen wir, dass die Tochter bald negativ getestet wird und vor allem, dass nicht irgendwelche Folgeerkrankungen auftauchen. Wir drücken erstmal die Daumen, dass sie Weihnachten im Wohnzimmer mit Mann und Kindern verbringen darf.

Hoffen wir, dass ich niemals einem Coronaleugner in realiter begegne. Dann garantiere ich für nichts.

Man kann ja auch mit Worten zuschlagen. Hier ein sehr erfreuliches Beispiel:


Und es gibt noch etwas sehr Schönes, über das ich mich freuen kann:

Eben klingelte es und es kam dieser wunderschöne Strauß von Astrid

 .





Der Strauß passt wunderbar zu unserer Adventkerze. Mit der Beleuchtung bin ich nicht ganz klar gekommen, aber ich denke, man sieht die Schönheit auch so. 

Astrid, ich bin völlig sprachlos. Vielen, vielen Dank. Das hat mir so gut getan.

Das war jetzt kein richtiger Wochenrückblick, aber hier findet ja auch nichts statt. Ich schicke den Beitrag trotzdem zu Andrea zum Samstagsplausch. Ich habe seit Monaten zum erstenmal wieder da gelesen und bin erschrocken, dass es sie auch heftig erwischt hat. Alles nur Fake????? Warum glauben Idioten eigentlich immer, dass ihnen die Welt gehört?

Allen Vernünftigen und Empathiefähigen wünsche ich einen schönen 4. Advent.

10 Kommentare:

  1. I concur. Der Tochter gute Besserung. GLG nic

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  2. hach wie schön..
    die herbstlichen Bilder
    und dein Blumestrauß
    wie lieb dass man an dich denkt..
    das mit deiner Tochter tut mir Leid
    sie hat auch einen Beruf in dem sie an vorderster Front steht
    und es ist bitter wenn man mit ansehen muss wie Schutzbefohlene unter diesen Umständen sterben
    ich hoffe dass sie sich ganz erholt und ein schönes Fest hat
    ja.. so manchem würde ich auch ganz gerne mal die Meinung geigen
    es muss doch mitlerweile auch den Verbortesten auffallen dass das ganze bitterer Ernst ist

    ich wünsche dir einen schönen 4.Advent
    Rosi

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  3. Am Ende des Posts siehst du mich hier sitzen mit einem Gesicht wie ein frisch lackiertes Honigkuchenschaukelpferd ( Redensart meiner Mutter ). So sollte es sein, dass es dir gut tut. Und erst Recht nach dem anderen Schock! Deiner Tochter und Familie alles, alles Gute!

    Die Menschen in den Pflegeheimen bzw. der Geriatrie sind wirklich wie auf hoher See in Gottes Hand. Im Heim, in dem unsere Wahlverwandten arbeiten, waren bis Mitte der Woche zwanzig Bewohner verstorben, 10 Pflegekräfte infiziert. Seit Mitte der Woche habe ich keine Neuigkeiten von unseren beiden Lieben - ich hoffe, dass der Freitagstest negativ ausgefallen ist.

    Aber es trifft auch Jüngere, wie den 56j. Mann einer Freundin, der den Weg in die Klinik nicht mehr nehmen konnte. Ein weiterer Toter im Freundeskreis - das ist alles für meinen Mann schwer zu ertragen, und ich bin als seelische Herz-Lungen-Maschine sehr gefragt. Ja, und wie du auch schriebst, in Bloggerkreisen sind Menschen betroffen. Und dort verlinken sich auch noch welche, die die Pandemie klein geredet haben. Corona zeigt wirklich die innere Häßlichkeit mancher Mitmenschen.

    Sarah Bosetti unterstütze ich inzwischen, sie bringt meine Gefühle und Gedanken auf den Punkt.

    Nun wünsche ich aber ganz besonders DIR weniger Aufregung, Gesundheit für all deine Lieben und ein paar entspannte Feiertage!

    Herzlich
    Astrid

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  4. Diese Schnelligkeit, die der Virus entwickelt!
    Deiner Tochter ganz viel Gesundheit! Und genau so viel Kraft
    Und allen viel Hoffnung
    Liebe Grüße und (trotzdem) einen schönen Adventssonntag
    Liebe Grüße
    Nina

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  5. Das frage ich mich auch immer und werde es nicht nachvollziehen können wenn die sagen es gäbe alles nicht. Auch bei uns auf der Insel gab es leider in diversen Pflegeheimen Ausbrüche und fast alle Personen, inclusiv Personal sind postiv getestet worden. So sind auf der Insel täglich die Zahlen wieder zu hoch, überwiegend im Hotspot von Santa Cruz und La Laguna die auch Militär und Polizei zwecks verstärkter Kontrollen und Präsenz angefordert haben.

    Ich halte mich auch an alle Regeln und unter Menschen geht es nur für einen Einkauf, immer in der Hoffnung mich doch nicht irgendwo anzustecken.

    Ich wünsche deiner Tochter und der Familie alles Gute und drücke die Daumen dass sie bald wieder genesen ist. So wie ich auch dir Gesundheit wünsche, pass weiterhin auch gut auf dich auf.

    Hab einen besinnlichen vierten Advent und liebe Grüsse rübergeschickt

    N☼va

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  6. Deiner Tochter wünsche ich eine schnelle und gute Besserung, liebe Magdalena. Ich kann über die Unvernunft mancher Menschen nur den Kopf schütteln. Der Strauß von Astrid ist wundervoll.. so eine liebe Überraschung! Euch einen herzenswarmen und lichtvollen vierten Advent! Bleib stark und tapfer! Herzlichst, Nicole.

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  7. Liebe magdalena, der ganzen Familie wünsche ich das alles gut wird und sie besinnlich Weihnachten feiern können. Da hast Du große Sorge gehabt und sicher ist sie auch noch da, Die Leugner und Querdenker verstehe ich auch nicht. Sie haben mit dazu beigetragen ,das sich alles noch verschlimmert hat, ohne Maske und Abstand rumzulaufen, alles als Grippe abzutun. Ich wünsche keinem das es sie erwischt aber eine Lehre müssten sie erhalten. bei uns sind auch Heime geschlossen worden und Menschen einsam gestorben.Ich halte mich an die Regeln und hoffe alles wird bald mal ein Ende nehmen, Geduld ist viel Wert in dieser Zeit. Dir wünsche ich mit der ganzen Familie eine schöne Weihnachten und ein gesundes Jahr 2021, herzlichst Klärchen

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  8. Hoffentlich geht es Deiner Tochter rasch und ohne weitere gesundheitliche Folgen besser! Wir sind froh, dass unsere Töchter sich mit den Familien auch zurückziehen können in Elternzeit, Homeoffice oder gar in die (amerikanische) Wildnis...
    Mir geht es da wie Dir, wehe mir würde so ein Covidiot in die Hände fallen. Es reichen doch schon die vielen gedankenlosen oder rücksichtslosen Mitmenschen (sorry, ich bin heute schon wieder dreimal in den Graben gesprungen, weil die Leute bei Begegnungen unterwegs auf Feld- und Wiesenwegen nicht einmal für einen kurzen Moment hintereinander gehen können...).
    Was für ein Lichtblick der Freude dieser Strauß ist. Das dir da das Herz überging, kann ich mir vorstellen.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  9. Liebe Magdalena, es war gut dass deine Kinder dir es später erst erfahren liessen, was passierte und ich kann es auch verstehen dass es dich so aufregt würde ich auch und ich nicke und schmunzle über dein Posting ,das sagt was ich fühle, danke und gute Besserung deiner Tochter und drücke die Daumen dass sie schnell auf die Beine kommt wieder.Mit Andrea das tut mir auch so leid.
    Lieb von Astrid,hab viel Freude an diesem wunderschönen Strauss!
    Danke für diese schöne Fotos!
    Liebe Umarmung und mit einem 4.Adventgruss Elke

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  10. Liebe Magdalena,
    es tut mir sehr leid, dass deine Tochter an Corona erkrankt ist und ich wünsche ihr, dass sie schnell wieder gesund wird und wieder zu alten Kräften kommt! Ebenso wünsche ich euch, dass sich niemand bei ihr ansteckt.
    Einen wundervollen Strauß hast du da von Astrid bekommen! Wie lieb von ihr.
    Es ist schön, dass du wieder von dir hören lässt! Ich habe des Öfteren an dich gedacht.
    Nun wünsche ich dir trotz allem gesegnete Weihnachtstage und alles, alles Gute für dich und deine Familie!
    Liebe Grüße
    Ingrid

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