Wer rastet, der rostet.

 Als Andrea ihre Idee vom Jahresprojekt vorgestellt hat, war ich sehr angetan von dieser Idee. Dann wurde mir natürlich sehr schnell klar, dass man dafür einen ganz schön langen Atem haben muss. Also war ich sozusagen auf dem Rückzug, denn im vergangenen Jahr habe ich gemerkt, wie schnell in unserer großen Familie Sorgenpakete entstehen können, die sehr lähmend wirken. Der nächste Schritt war dann, dass mir alle die Pläne durch den Kopf schossen, die ich immer schonmal umsetzen wollte. Nicht, dass da Mangel geherrscht hätte. Da lag es nahe, mal alle Möglichkeiten durchzuspielen. Als erstes fiel mein Blick auf meine Stoffalpen, die trotz aller Resteverwertung, die hier ständig läuft, irgendwie nicht schrumpfen. In meinem Stoffgebirge gibt es keine Gletscherschmelze. Immer mal wieder habe ich überlegt, wieder einen Quilt zu nähen. Aber dieses Mal sollten es nicht nur einfache Quadrate sein, sondern ein "richtiges" Quiltmuster. Ich habe mehrere Bücher mit Anleitungen und habe mich schließlich für den Ohiostern entschieden. Es sollte nicht gleich zu kompliziert werden, aber nur Vierecke auch nicht. Dann habe ich den Stoffberg nach schönen Resten in Blau durchwühlt. 

Der nächste Schritt ist rechnen und Schablonen vorbereiten.

Anleitungen sind das eine, die Umsetzung ist das andere. Mit dem ersten Stern war ich gar nicht zufrieden, alles schief und krumm. Dann habe ich die Schablonen überarbeitet. Das war schon besser. 

Jetzt sind 9 Sterne fertig, 40 müssen es werden. Inzwischen bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung. Zwischen die Sterne werden noch einfarbige Streifen gesetzt und einen Rand bekommt das Ganze natürlich auch. Der Anfang ist gemacht.

Wenn man erstmal dran ist, macht die Schnippelei sogar Spaß, vor allem, weil ein Stoffrest nach dem anderen immer kleiner wird. In einem Korb sammel ich die Minireste, weil ich dachte "wenn schon denn schon", schließlich ist die Patchworkarbeit und das Quilten aus der Resteverarbeitung entstanden.

Ich bin sehr beeindruckt, wie detailreich manche ihre Projekte planen. Ich bin da eher die Chaosqueen. Vielleicht komme ich nur langsam voran, vielleicht geht es aber auch viel schneller als ich dachte. Deshalb gibt es im Hinterkopf die Idee, dass man das Ganze ja auch noch in einer anderen Farbkombination in Angriff nehmen könnte. Warten wir es ab.

Ich hatte auch noch 2 andere Projekte im Kopf. Liebe Andrea, da hatten wir dieselbe Idee, nämlich mal an all die Bücher zu erinnern, die ein wenig vergessen sind.  Ich freue mich, dass du das jetzt machst und versuche, meine andere Idee zu verwirklichen. Wer hier schon länger liest, weiß, dass mein Mann und ich uns vor genau 3 Jahren einen Lebenstraum erfüllt haben. Wir sind 4 Monate durch Australien und Neuseeland gereist. Ich habe Hunderte von Photos gemacht, die am PC auch alle gut geordnet sind. Aber ich wollte unbedingt auch richtige Photoalben haben, keine Photobücher, sondern richtig eingeklebte Bilder mit Erinnerungstexten und mit möglichst viel eigener Gestaltung. Relativ lange habe ich gar nichts mehr geschafft. Aber das soll jetzt mein Parallelprojekt werden. Schließlich kann ich auch parallel stricken. Unsere Erinnerungen sind wirklich kostbar, vor allem, weil wir wissen, dass wir das heute nicht mehr schaffen würden und es würde auch nicht gehen, weil man gar nicht einreisen darf.

Das 2. Album ist gestern fertig geworden. Es umfasst den Zeitraum vom 26. bis 30. Januar 2018. Und ich habe nicht alle Bilder eingeklebt.

Es warten also noch einige Alben auf ihre Vollendung.

Eins steht jedenfalls fest, liebe Andrea, du hast da was losgestoßen. Gut so!