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Samstag, 10. April 2021

Meine Wochen 13 und 14/ 2021

 Heute fällt der Rückblick auf 2 voll gepackte Wochen. Das absolute Highlight war Ostern. Seit letztem Juli konnten wir uns dank fortschreitender Impfung, Testung und konsequentem Homeoffice einmal als ganze Familie im Garten der jüngsten Tochter treffen. Auch die Jüngsten ließen sich brav von Mama bzw. Tante abstreichen. 



Bei dem langen Spaziergang durchs Naturschutzgebiet machten die Enkel dann noch kleine spannende Entdeckungen.


Am nächsten Tag kam dann die Überraschung. Wir hatten dem Wetterbericht geglaubt und haben die empfindlichsten Pflanzen nochmal eingewickelt. Gute Entscheidung.


Inzwischen hat sich der Winter wohl verabschiedet und im Garten tut sich eine ganze Menge. Gartenarbeit in kleinen Häppchen hält mich (hoffentlich) fit.


Die Tulpen haben den Schnee gut vertragen, die Kirsche hatten wir eingewickelt und der Ramblerrose hat das gar nichts gemacht.

Die Stille nach Ostern und den verschneiten Garten, der meine Frühlingsaktivitäten ausgebremst hat, habe ich genutzt um endlich, endlich Ordnung in mein Stoffchaos zu bringen.

Aus 5 großen Containern wurden 2. Eine Restkiste wird jetzt für Patchwork vorbereitet.




Ich habe dann spontan aus ein paar Fitzeln ein Paar Topflappen genäht.

Zum Schluss möchte ich von all dem Erfreulichen, der Erkenntnis, dass es trotz Corona den meisten von uns doch recht gut geht, das Augenmerk auf ein wichtiges Datum lenken. Manche mögen glauben, das gehört hier nicht hin. Aber es muss ja auch niemand hier lesen. Ich bin Astrid immer ausgesprochen dankbar, dass sie nicht müde wird, regelmäßig politische Themen anzusprechen. Wir sind begeistert von all den kreativen Ideen, den wunderbaren Gärten. Aber wir sind (hoffentlich) auch alle mündige Bürger, die wissen, dass wir mit unserem Kreuz bei der Wahl eine Entscheidung treffen. Jeder von uns entscheidet, ob wir Menschen in einer offenen Gesellschaft bleiben, ob Entscheidungen für den Klimaschutz getroffen werden, ob Minderheiten geschützt oder ausgegrenzt werden, mit anderen Worten, ob wir eine Gesellschaft in Würde bleiben.

Am 11. April 1961 begann in Jerusalem der Prozess gegen Adolf Eichmann. Es gibt diverse Dokumentationen dazu, Dokumentationen gegen das Vergessen. Wenn man sich die Berichte anschaut, wird überdeutlich, dass es die kleinen Geister waren und sind, die glauben ihren Lebensinhalt in der Zerstörung des anderen zu finden. Hannah Arendt hat von der Banalität des Bösen gesprochen. Besser kann man es nicht ausdrücken. Was für ein kleinkariertes Würstchen, das sich am eigenen Organisationstalent berauscht hat, an der Machtausübung, an seiner Vorstellung von Pflichterfüllung. Ein Mensch, der sich in seiner kaum vorstellbaren Unmenschlichkeit selbst zum Teufel gemacht hat und gar nicht merkt, wie er sich selbst Stück für Stück degradiert und jeden Hauch von Menschlichkeit nimmt. Dabei darf nie vergessen werden, wie viele kleine Helfer er hatte, von denen die meisten nach dem Krieg ungeschoren davon gekommen sind, weil die Nachkriegsjustiz auf ganzer Linie versagt hat. Man kannte sich ja noch und eine Hand wäscht die andere. Es war die Masse der Bevölkerung, die immer noch im Hass und im Rassismus verwurzelt war. Warum schreibe ich das hier? Weil es nicht vorbei ist, weil immer noch grölende Horden durch unsere Straßen ziehen und sich erdreisten, im Namen von Freiheit zu schreien.

Deshalb zitiere ich jetzt aus dem Schlusskapitel dieses Buches:


"Würden die Deutschen der Nachkriegsjahre heute einen Einbürgerungsantrag stellen, hätten sie schlechte Aussichten. Denn wer Bundesbürger werden will, muss nicht nur wissen, wie man Menschenwürde, Demokratie, Rechtsstaat und Freiheit buchstabiert, Worte, die zum Grundwortschatz gehören, es müssen für ihn Werte sein, Teil seines Grundwertschatzes und seines Lebensalphabets. Wer Deutscher ist, muss keinen Einbürgerungsantrag stellen. Wer Deutscher ist, kann grölen "Ausländer raus!", kann vor der drohenden  "Umvolkung" der Deutschen warnen, kann für die Rehabilitierung des "Völkischen" eintreten und den islamischen Teufel an die Wand malen. Deutscher sein kann also jeder Idiot. Ein Bundesbürger aber wird an das 1948/49 verweigerte Versprechen denken: Deutschland schafft sich ab. Das war damals eine Forderung der Welt an die Deutschen nach 60 bis 80 Millionen Kriegstoten. Deutschland schafft sich ab - damit die Bundesrepublik werden kann.....

Vor ein paar Jahren sagte der Kader einer inzwischen rechtsradikalen deutschen Partei über den schwarzen deutschen Fußballweltmeister Jérôme Boateng , die Leute schätzten ihn als Sportler, aber zum Nachbarn haben wollten sie ihn nicht. Damit sprach er den Deutschen aus dem Bauch, die sich vor der Abschaffung Deutschlands ängstigen. Für die Bundesbürger aber sprach er nicht. Einigen mochte vielmehr der Satz des großen afroamerikanischen Schriftstellers und Bürgerrechtlers James Baldwin durch den Kopf gehen" I am not a nigger. I am a man." Darum geht es. Immer. Immer wieder."

Ich schicke Familien-, Garten-, Handarbeits- und Menschlichkeitsgrüße an Andrea und Loretta und Wolfgang und in diesem Zusammenhang ein besonderes Tor an Nova.


Möge nie wieder ein Fackelzug durch dieses Tor ziehen.


Ich muss noch ganz schnell einen kleinen Nachtrag bringen. Gerade hat der Postbote mir einen prachtvollen Frühlingsgruß gebracht. Danke, liebe Astrid, das tut gut, vor allem zu lesen, dass du deine Osterpost nicht rechtzeitig auf den Weg gebracht hast. Ein kleiner Trost für mich, ich habe gar nichts auf den Weg gebracht. Ich stimme zu: so what!


Man achte auf den passenden Stempel auf dem Umschlag!

18 Kommentare:

  1. Ein sehr guter Beitrag, Danke Dir. Ja, ich kenne den Auspruch: wenn der Pöbel auf die Strasse geht
    Liebe Grüße
    Nina

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    1. Danke! Es braucht wirklich jeden. Ein schönes Wochenende wünsche ich dir.
      Magdalena

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  2. Nach meinem Verständnis hat jeder von uns nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Jede trägt Verantwortung und muss ihr Bestes tun zum Gemeinwohl unserer Gesellschaft. Anders formuliert: jedes Handeln ist Politik. Davon bin ich überzeugt. Und deshalb gehört Deine Erinnerung an den 11.04.1961 genau hier hin – in Dein Blog. So, wie die schönen Topflappen, die Gartenarbeit in kleinen Häppchen und das Familien-Osterfest.
    Liebe Grüße
    Carina.

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    1. Danke für deine Grüße. Das tut gut.
      Hab es fein.
      Magdalena

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  3. Da hätte es doch in meinen Ohren klingeln müssen bei so viel Erwähnung! Aber ich bin hier mit dem Herrn K. die Impfung am Vorbereiten, denn er ist angespannt & gefordert, und wir nehmen es mit dem Durchlesen sehr genau. Vielleicht kriegen wir es dann in absehbarer Zeit auch hin, uns wieder mit der Familie zu treffen. Die ausformulierte Sehnsucht der Jüngsten lässt einen j fast das Herz brechen. Irgendwie ebntgleitet einem auch der Lebenssinn, wenn man mit den Kindern & Kindeskindern nicht mehr real verbunden ist.
    Ich wünsche dir/euch zunehmend mehr dieser Möglichkeiten!
    Herzlich
    Astrid

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  4. Das habt Ihr ja vorbildlich hinbekommen und wurde mit einer schönen Feier belohnt.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  5. ...und weisst du was ich hier so schlimm finde? Da gibt es solche miese Personen die hier wohnen und über die sozialen Medien immer noch grölen oder selbst der Bachmann hatte sich (oder hat noch-keine Ahnung) eine zeitlang auf der Insel "versteckt". Er wurde zur Persona non grata erklärt. Als Ausländer ins ein anderes Land aber dennoch immer noch groß rumschreien. Ich kann sowas überhaupt nicht nachvollziehen, warum kapieren sie es nicht dass es doch einfach nur um einen Menschen geht, egal welcher Herkunft oder Hautfarbe oder ob eventuell mit einer Behinderung. Sowas kann mich wirklich aufregen!!

    Nun zu den erfreulichen Dingen, freue mich mit über die schöne Post die du bekommen hast und auch dass ihr euch endlich wieder treffen konntet. Wettermässig dann drinnen fleissig gewesen hat es dann doch einen Vorteil wenn man ausgebremst wird, gell.

    Zuletzt möchte ich dir noch für das T danken, und ja das kann man nur hoffen.

    Wünsche dir noch einen entspannten Sonntag und sende liebe Grüsse zu

    N☼va

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    1. Danke, liebe Nova, so ist es. Sie sind ja auch noch fürchterliche Feiglinge. Genauso wie dieser vegane Koch mit dem Hunnennamen (ausgerechnet!), der sich jetzt in der Türkei versteckt und herumnölt, dass der Haftbefehl gegen ihn nicht aufgehoben wird. Das sind die braunen Helden. Aus dem Mund kommt viel heiße Luft, denn im Hirn ist ja nichts drin. Aber dir wünsche ich eine schöne Woche. Bleib gesund!
      Magdalena

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  6. Liebe Magdalene,
    wie schön, dass du ein familiäres Osterfest feiern konntest...deine Topflappen sehen sehr schön aus.
    Ich habe deinen ernsten Aufruf verstanden und bin ganz bei dir...

    Liebe Grüße
    Augusta

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  7. Servus Magdalena,
    viel erfreulich Schönes und beklemmend Wahres!!
    Eine erfreuliche und sonnige neue Woche,
    Luis

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  8. Zuerst das erfreuliche, schön dass ihr euch getraut habt so als ganze Familie zu feiern. Das tut einfach gut nach all den Entbehrungen. Stoff sortieren sollte ich auch schon lange und du hast ja aus deinen Resten nützliche Helfer genäht. Das sind auch immer schöne Geschenke als Vorrat.
    L G Pia

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  9. Es gibt andere Schimpfwörter als Ni-Wort, mit denen grosszügig herumgeworfen wird von Leuten, die meinen sie seien die Guten. Vollpfosten, Idiot. Es geht nicht nur um Hautfarbe, Behinderung oder Ausweis, es geht auch um den Respekt vor Menschen mit anderen Meinungen. Wer diffamiert, hat schon verloren.

    Liebe Grüsse zu dir

    Regula

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  10. wie schön dass du mit der Familie Ostern feiern konntest
    und deine Topflappen sehen toll aus
    prima dass die Pflanzen gut geschützt waren ..
    ja.. sich an der eigenen Macht berauschen
    das können viele gut
    die kleinen Hitler waren die schlimmsten hieß es früher oft
    und was haben diese kleinen "Lichter" wohl dabei empfunden wenn sie ihren jüdischen Arzt.. Lehrer
    oder Kaufmann durch die Straßen getrieben haben
    das frage ich mich immer wieder und ich kann es nicht verstehen
    erst recht nicht dass all das wieder im kommen ist :(
    wie Nova schreibt.. wir sind doch alle Menschen die in Frieden leben wollen
    (na .. manche vielleicht doch nicht)
    und auch Respekt muss man sich eigentlich verdienen
    ich achte einen Menschen als Mensch.. doch meinen Respekt hat er da noch lange nicht

    liebe Grüße
    Rosi

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  11. Liebe Elke, danke für deine Grüße. "Abstreichen" heißt ganz einfach, dass unsere älteste Tochter als Ärztin alle Familienmitglieder, die noch nicht geimpft sind, gestestet hat, sprich, sie hat einen Abstrich gemacht. Das war eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme.
    Magdalena

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  12. Beautiful blooms , The tadpole is adorable. It would be my pleasure if you join my link up party related to Gardening, Nature and birds here at http://jaipurgardening.blogspot.com/2021/04/garden-affair-mesembryanthemum.html

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  13. Liebe Marita,
    es freut mich sehr, dass ihr euch mit der ganzen Familie treffen konntet! Wir hatten uns zwar auch getestet (auch von der ältesten Tochter), haben uns aber auf zwei Tage aufgeteilt. So hatten wir gleich zwei wundervolle Ostertage. Dein Stoffkörbchen hat irgendwie etwas Magisches, finde ich ;-). Und die Topflappen sind sehr hübsch.
    Danke für deine treffenden Worte! Stimme dir voll und ganz zu!
    Liebe Grüße
    Ingrid

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  14. Ein sehr guter Beitrag von dir, die so viel wichtiges und Wahrheit beinhaltet, furchtbar solche Menschen die immer noch rum schreien!!!
    Schön dass du deine Familie an Ostern da hattest und viele schöne Stoffe jetzt zu smamne gesucht aund aussortiert hast. Nah d agibt es noch viel Handarbeit zu sehen bei dir.
    Schöne Woche wünsche ich dir!
    Lieben Gruss Elke

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  15. So ein schönes Osterfamilienfest, da freue ich mich das es Dir so gut hinbekommen habt. Ja ich habe auch die Hoffnung das sich alles bald wieder normalisiert, aber nicht mit der Brechstange sondern mit Hirn und Vernunft!
    Liebe Grüße
    Kirsi

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