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Donnerstag, 31. Dezember 2020

So war's

 


Am Meer waren wir im Januar, ein Sohn war in Australien, eine Tochter in USA, man hörte von einer Pandemie. Aber die war weit weg. Plötzlich war sie nah, die Tochter kam aus den USA zurück und sie begann, für uns einzukaufen. Die andere Tochter begann mit Schulungen zu Covid19 Behandlungen. Der Sohn in Australien teilte mit, dass sein Rückflug gestrichen wurde und es auch keinen Ersatz gibt. Wir hatten unseren Garten. So konnten wir uns noch ganz gut einrichten. Wir haben sogar einige Ausflüge machen können, nach Paderborn, Schloss Burg, zur Zeche Zollverein. Der Sohn kam rechtzeitig zu seiner Prüfung aus Australien zurück und wir konnten wenigstens mit Kindern und Enkelkindern unsere goldene Hochzeit feiern. Sogar in die Ferien konnten wir fahren. Wir haben uns in das einsam gelegene Schwedenhaus des Sohnes verkrochen. Von dieser Ruhe habe ich lange gezehrt. Dann wurde es holprig und kraftzehrend. Aber auch das ist überstanden. Corona ist der Familie sehr nahe gekommen. Also Entspannung sieht anders aus. Dennoch: Es geht aufwärts.

Ich glaube, den meisten Menschen gehen zu diesem Jahr 2020 jede Menge Gedanken durch den Kopf. Viele sind fassungslos, dass es auch heute noch solche alles erfassende Seuchen gibt. Es ist ja nichts anderes. In Büchern liest man von großen Epidemien in früheren Jahrhunderten und wenn von schlimmen Epidemien zu unserer Zeit die Rede ist, sind wir noch zu Beginn dieses Jahres davon ausgegangen, dass so etwas nur in weit entfernten Regionen möglich ist. Der ohne Zweifel vorhandene medizinische Fortschritt hat uns ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, das nun plötzlich erschüttert wird. Wenn diese Erfahrung nachdenklich macht, dann hat sie wenigstens etwas Gutes. Es ist sehr erfreulich, dass sich die große Mehrheit unserer Mitmenschen rücksichtsvoll und besonnen verhält. Mein Wunsch für die Zukunft ist, dass diese Besonnenheit und Disziplin auch auf Themen wie den Klimawandel und die große Not in der Welt übergreift. Natürlich darf jeder seine eigenen Ansichten haben. Wenn diese Ansichten aber zu Rücksichtslosigkeit gegenüber Dritten führt, müssen wir dem entgegentreten. Da ich jetzt nochmals solche Reaktionen auf meinem Blog erlebt habe, möchte ich noch etwas klarstellen. Jeder, der mit mir diskutieren will, ist herzlich willkommen. Voraussetzung: Sachlichkeit, an Fakten orientiert und höflich. Wenn beklagt wird, dass die Coronamaßnahmen unsere Grundrechte einschränken, so ist das zunächst einmal richtig. Allerdings gehört dazu auch das Wissen, dass der Schutz der Grundrechte eingebettet ist in den Schutz der Gesellschaft. Jedem Grundrecht ist eine Einschränkung immanent. Wäre es nicht so, würde das Recht des Stärkeren gelten. Wenn durch die Ausübung eines Grundrechtes ein anderer geschädigt wird, so tritt das Grundrecht hinter das Recht des Gefährdeten zurück. Ein Grundrecht ist z.B. das Recht auf die Unversehrtheit meiner Wohnung. Niemand, auch die Polizei nicht, hat das Recht, meine Wohnung zu betreten. Das gilt in dem Moment nicht, wenn in meiner Wohnung durch mich oder andere einem Dritten Gewalt angetan wird. Es gibt noch viele weitere Beispiele und das gesellschaftliche Zusammenleben in möglichst großem Frieden ist nur möglich, wenn die Freiheit des einzelnen ihre Grenze da findet, wo der Mitmensch durch mein Handeln an Leib und Leben gefährdet wird. Die Unversehrtheit der eigenen Person ist nämlich auch ein Grundrecht. Wer bewusst das Risiko eingeht, sich oder andere durch leichtsinniges Verhalten zu infizieren, hat nicht verstanden, dass ein gelungenes Miteinander in einer Gesellschaft nur funktioniert, wenn es durch gegenseitigen Respekt und täglich gelebte Rücksichtnahme geprägt wird.

So, das war jetzt das Wort zum Ende des Jahres.

Ich wünsche euch allen viel Zuversicht und Gelassenheit für das neue Jahr.

Dienstag, 29. Dezember 2020

Mein Dezember 2020

 Zum guten Schluss kann ich noch eine Monatscollage zu Birgitt schicken, so ist das Jahr dann doch noch quasi abgerundet. 

Nach sehr schwierigen Wochen ging es ab Ende November wieder ein wenig besser. Die Adventzeit begann relativ ruhig und entspannt. Viel Teetrinken war angesagt. Dass ein neuer Lockdown kommen würde, war uns schon lange klar. Wir mussten nur auf das achten, was uns die "Medizinkinder" berichteten. Aber alle waren sehr aufmerksam und diszipliniert. Deshalb sind wir bisher gut durchgekommen. 

Dass es die Tochter trotz Schutzkleidung in der Klinik dann doch erwischt hat, war dann der Schreck für diesen Monat. Aber: nicht klagen, alles gut gegangen. 

Es blieb ja nichts anderes übrig, als sich auf zuhause zu konzentrieren. Also habe ich bei diversen Waldspaziergängen Deko gesammelt. Mit dem Plätzchen backen habe ich mich schwer getan. Da hat eine der Töchter netterweise nachgeladen. 

Ich habe mich aufgerafft, meinen Woll- und Stoffschrank auszumisten. Allzu winzige Reste habe ich tatsächlich entsorgt. Wo es noch Sinn macht, habe ich Passendes zusammengepackt. Da arbeite ich jetzt dran.

Gelesen habe ich viel, z.T. habe ich die Bücher hier vorgestellt. 

Zum guten Schluss habe ich mich gefreut, dass ein Teil der Kinder kommen konnte, weil sie schon einige Zeit im Home-Office waren. 

Unsere Planung hatte vorgesehen, dass mein Mann und ich den Jahreswechsel auf Norderney verleben, so wie wir das schon oft gemacht haben. Ganz in Ruhe, mit Spaziergängen am Wasser entlang, vielen Büchern. Der Plan ist natürlich geplatzt. Aber wir beklagen uns nicht. Von jedem Menschen darf man in einer solchen Zeit ein Minimum an Vernunft erwarten. Ich bin auch ziemlich sicher, dass Norderney noch einige Zeit vorhanden sein wird. Außerdem haben wir in Schwedenerinnerungen geschwelgt.

Der Lockdown hat uns erfreulicherweise auch ein bißchen Ruhe vor den Schreihälsen beschert. Eine wahre Wohltat. Was da z.T. in der Bloggerwelt unterwegs ist, weckt erhebliche Zweifel am deutschen Bildungswesen. Motto: ich habe von nix eine Ahnung, aber palavern macht sooooo viel Spaß.

Die geniale Ergänzung sind Berichte auf CNN von Versammlungen der Trump-Anhänger, wo eine junge Frau mit verklärtem Gesicht schreit, dass der Gute doch von Gott gesandt wurde. 

Ja, denn...........


Ich wünsche euch allen eine entspannte Zeit für den Rest des Jahres.


Sonntag, 27. Dezember 2020

Die allerletzten Tage

 Dieses besondere Jahr liegt in den letzten Zügen und die meisten richten ihren Blick wohl hoffnungsvoll auf das, was kommt. Heute ist wieder der Tag für das T in die Woche bei Nova , und ich habe gegrübelt, wo ich denn bitte schön ein Bild von einem Tor herholen soll, wenn ich nirgendwo hinkomme. Ein Blick auf das, was in diesem Jahr auch schön war, hat geholfen. Nach unserer tiefenentspannten Zeit im schwedischen Wald haben wir eine Übernachtung in Lübeck eingelegt. Im Hotel war alles vorbildlich organisiert. Das Wetter hat mitgespielt und wir konnten abends noch einen Bummel durch die Stadt machen. Besichtigen konnten man nur von außen, aber man wird ja bescheiden. So kann ich die Eingangstür des Buddenbrookhauses zeigen. Lübeck ist wirklich sehenswert und sobald möglich werden wir noch einmal hinfahren.

Wir haben uns sehr gefreut, dass es der Tochter täglich besser geht. Sie darf noch nicht arbeiten, aber die Familie darf beisammen sein. Auch ihre Kollegen schlagen sich wohl tapfer. Es bleibt nur der Blick nach vorne. Sie vermisst ihr Lauftraining, da ist noch Geduld gefragt.

Tatsächlich konnten wir mit einem Teil der Familie feiern, Homeoffice und Testung sei Dank. Ich bin sehr verwöhnt worden. Eine Tochter hat das Plätzchenbacken, den Nachtisch und die Deko übernommen, der jüngste Sohn und die Schwiegertochter haben uns mit bestem Essen versorgt.




Der erste Feiertag brachte auch noch Sonnenschein. Das haben wir genutzt. Gar nicht weit von hier gibt es einen  Rundweg über einen kleinen Hügel, eine Erinnerung an die letzte Eiszeit, nämlich eine Endmoräne. Kaum jemand kennt diesen Weg. Man hat einen weiten Blick über den Niederrhein, es gibt prächtige Bäume und zum Entzücken der Enkelkinder sogar einen Kletterbaum. So konnten wir ganz entspannt mit 2 Töchtern, 2 Enkeln und 2 Hunden eine Runde frische Luft schnappen.






Unter dem Weihnachtsbaum lagen wieder jede Menge Bücher, die sich jetzt auf dem Tisch meiner Leseecke stapeln. Da werde ich mal extra drüber berichten.

Jetzt schicke ich meine Grüße zu Andrea. Ich habe mich sehr gefreut zu lesen, dass es ihrem "Kerl", wie sie immer so schön schreibt, wieder besser geht. Alles Gute weiterhin.

Bleibt alle zuversichtlich und ich danke euch allen, dass ihr mich nach der langen Pause wieder in eure Runde aufgenommen habt.



Mittwoch, 23. Dezember 2020

Ein Gruß

Allen, die hier lesen, besonders denen, die mir so liebe Grüße geschickt haben, wünsche ich ein



              Gesegnetes Weihnachtsfest

und alles Gute für das neue Jahr. Hoffen wir, dass möglichst viele Menschen Vernunft walten lassen.

In meinem völlig verregneten Garten ist tatsächlich eine Christrose aufgeblüht, von der ich glaubte, sie habe sich endgültig verabschiedet. Deshalb gebührt ihr hier ein besonderer Platz.





Nachträglich fällt mir auf, dass ich die Christrose doch eigentlich noch zu Loretta und Wolfgang schicken könnte, mit den allerbesten Grüßen.


Montag, 21. Dezember 2020

TT .... Tür und Tipp

 Wenn auch mit Verspätung, so schaffe ich es doch endlich mal wieder eine Tür zu Nova zu schicken. Es ist gleichzeitig eine Erinnerung an 4 wunderbare Wochen im Sommer im schwedischen Wald. Diese Tür habe ich bei einem Ausflug zu der kleinen Stadt Amal am Vänern entdeckt. Sie gehört zu einer mittelalterlichen Kirche, in der heute kulturelle Veranstaltungen stattfinden. In diesem Sommer fand natürlich nichts statt. Aber diese schlichten alten Gebäude beeindrucken auch so.



Für alle, die gerne lesen, habe ich noch 2 Tipps, egal ob Weihnachten oder nicht. Einfach so.



Das Buch heißt auf Deutsch "Farbenblind". Trevor Noah leitet in den USA die Daily Show. Er beschreibt in diesem Buch seine Kindheit und Jugend in Südafrika zu Zeiten der Apartheid. Sehr, sehr beeindruckend.




Dieses Buch habe ich zufällig entdeckt. Es erzählt die Geschichte eines Indianermädchens, dass ein Massaker an seinem Stamm überlebt und dann von 2 Soldaten, die an dem Überfall beteiligt waren, gerettet und groß gezogen wird. Es ist wie eine Autobiografie geschrieben und man bekommt ein Gefühl dafür, wie einfach sich Rassendiskriminierung  entwickelt und etabliert, wie dann aber den Menschen im direkten Kontakt die Abartigkeit dieser Diskriminierung deutlich wird. 
Beide Bücher habe ich selbst gekauft, selbst gelesen und es ist ein Tipp unter Freunden.
Ich wünsche Euch allen eine schöne Zeit und ich möchte mich auch noch für eure guten und ermutigenden Wünsche bedanken.

Samstag, 19. Dezember 2020

Und......ZACK

 Dieses Jahr hat wirklich allerhand zu bieten. Aber wo steht geschrieben, dass das Leben leicht sein soll?

Meinem Mann und mir ist es nicht schwer gefallen, uns an alle Hygieneregeln zu halten. Wir sind nicht mehr berufstätig, leben in einem für 2 Personen luxuriös großen Haus mit Garten, nicht weit vom Naturschutzgebiet. Aber für die jüngere Generation ist das nicht immer einfach, wenn der Beruf nun einmal viele Kontakte nötig macht oder wenn der Beruf ständiges Reisen in der ganzen Republik erfordert.



Spaziergänge durch den Herbstwald haben wir viele gemacht.

Unsere Kinder haben inzwischen diverse Testungen hinter sich, weil in der Firma oder in einer Verhandlung jemand war, der positiv getestet wurde. Bisher ist immer alles gut gegangen. Aber wenn man erfährt, jemand wurde positiv getestet, dann heißt das ja etwas. Dann ist die Frage, wie geht es ihm ja nicht ganz unwichtig. So blieb uns Corona stets treu. Aber eben immer nur im Hintergrund.  Jetzt steht es im Vordergrund. 

Die älteste Tochter ist leitende Oberärztin einer gerontopsychiatrischen Station in irgendeiner Stadt in irgendeinem Bundesland, sprich: schwerst demenzkranke Patienten mit meist schweren internistischen Leiden. Diese Menschen können keine Hygieneregeln einhalten, sie können keine Maske tragen usw..Von Anfang an hat die Tochter dafür gekämpft, dass auf keinen Fall Coronapatienten auf ihrer Station untergebracht werden, weil sie ihre Patienten dann nicht mehr schützen kann. Das war auch schnell Konsens. Vor 3 Wochen wurde ein schwer Kranker aus einem Altenheim zu ihr gebracht mit negativem Test, jeden Tag neu getestet, am 3. Tag positiver Test. Die sofortige Unterbringung in einem abgetrennten Zimmer hat nicht mehr geholfen. Innerhalb von 3 Tagen waren 7 weitere Patienten angesteckt. Inzwischen sind 3 verstorben. Weitere Schutzkleidung für das Personal hat nichts gebracht. Nach 1 Woche waren von den Pflegekräften nur noch 3 übrig und unsere Tochter und den Assistenzarzt hat es auch erwischt. Sie hat den Geschwistern einen Maulkorb verpasst, damit ich mich nicht wieder so aufrege, deshalb habe ich es erst gestern erfahren. Inzwischen habe ich mit ihr telefoniert. Sie ist auf dem Weg der Besserung. Der Infekt ist bei ihr nicht auf die Atemwege geschlagen. Fieber, extreme Magen-Darmbeschwerden, Kopfschmerzen, juckender Ausschlag, Gelenkschmerzen. Sie ist zuhause isoliert. Das Essen bekommt sie vor die Tür gestellt. Mann und die 3 Kinder dürfen sich nicht anstecken, die werden in kurzen Abständen getestet. Sie vermutet, dass sie bisher recht glimpflich davongekommen ist, liegt an ihrem sportlichen Training. Sie ist Langstreckenläuferin und übt für den Marathon, d.h., sie ist bei guter Kondition. Daran, was jetzt auf ihrer Station los ist, mag sie gar nicht denken. Auf die Frage der Leitung an die anderen Stationen, ob und wer helfen könne, kam die Antwort: Natürlich helfen wir. Es ist Krieg.

Wenn es auf solchen Stationen oder in Altenheimen zu einem Coronaausbruch kommt, kann man eigentlich nur noch beten. Die Menschen sind sowieso geschwächt und brauchen viel Zuwendung, d.h., auch das Personal kann die Abstandsregeln gar nicht einhalten. Was da von den Pflegenden geleistet wird, kann man gar nicht genug anerkennen. Und mal nebenbei: Klatschen reicht nicht.

Jetzt hoffen wir, dass die Tochter bald negativ getestet wird und vor allem, dass nicht irgendwelche Folgeerkrankungen auftauchen. Wir drücken erstmal die Daumen, dass sie Weihnachten im Wohnzimmer mit Mann und Kindern verbringen darf.

Hoffen wir, dass ich niemals einem Coronaleugner in realiter begegne. Dann garantiere ich für nichts.

Man kann ja auch mit Worten zuschlagen. Hier ein sehr erfreuliches Beispiel:


Und es gibt noch etwas sehr Schönes, über das ich mich freuen kann:

Eben klingelte es und es kam dieser wunderschöne Strauß von Astrid

 .





Der Strauß passt wunderbar zu unserer Adventkerze. Mit der Beleuchtung bin ich nicht ganz klar gekommen, aber ich denke, man sieht die Schönheit auch so. 

Astrid, ich bin völlig sprachlos. Vielen, vielen Dank. Das hat mir so gut getan.

Das war jetzt kein richtiger Wochenrückblick, aber hier findet ja auch nichts statt. Ich schicke den Beitrag trotzdem zu Andrea zum Samstagsplausch. Ich habe seit Monaten zum erstenmal wieder da gelesen und bin erschrocken, dass es sie auch heftig erwischt hat. Alles nur Fake????? Warum glauben Idioten eigentlich immer, dass ihnen die Welt gehört?

Allen Vernünftigen und Empathiefähigen wünsche ich einen schönen 4. Advent.

Donnerstag, 17. Dezember 2020

Ein Versuch, mal zu winken

 Heute erreichte mich ein Weihnachtsgruß von Birgitt zu meiner großen Überraschung, denn ich bin seit September aus der Bloggerwelt verschwunden. Vielen Dank, liebe Birgitt! 


Schon seit einiger Zeit überlege ich, ob ich noch einmal einsteige. Aber ich konnte mich nicht so wirklich aufraffen.

Manchmal packt das Leben ein bißchen zu viel auf den Karren, dann geht nichts mehr. Aber wie so oft, hat auch das seine guten Seiten. Ich habe jetzt fast 3 Monate in strenger, energisch verordneter Ruhe gelebt und ich muss sagen, das ist mir gut bekommen. Nein, es hatte nichts mit Corona zu tun. Ich habe einfach schlapp gemacht. Die letzten Jahre waren aus vielerlei Gründen extrem anstrengend und irgendwann bekommt man die Quittung. Inzwischen bin ich auf dem Weg nach oben und ich denke, ein wenig bloggen schadet nicht.

Vor ein paar Wochen wollte ich eigentlich schon loslegen, als ich zufällig auf Bloggerseiten gestoßen bin, die mich regelrecht angewidert haben. Rechtsradikal ist noch geschmeichelt, Coronaleugner, die behaupten, dass sie die einzigen sind, die für die Demokratie kämpfen. Rücksichtslosigkeit als Kampf für die Demokratie. Das muss man erstmal sacken lassen. Passenderweise sind sie auch noch Trumpanhänger. Interessanterweise bin ich dabei auf Seiten gestoßen, die mir vor längerer Zeit schon als rechtslastig aufgefallen sind. Die Verbindung zu den "wahren" Christen der evangelikalen Gemeinden ist sehr auffällig. Was mich schon fast schmunzeln lässt, ist, wie da alles durcheinandergeworfen wird. Da tauchen Rechtsbegriffe auf, Philosophen werden zitiert, wie es gerade in den Kram passt, historische Beziehungen werden konstruiert.....  Solch eine Einstellung findet sich in Sachsen, in Niedersachsen, in Schwaben.... Da helfen auch die schönen Bildchen nicht. Es ist völlig sinnlos, mit solchen Leuten zu kommunizieren. Wenn diese Leute wollen, dass 2+2=5 ist, dann wird man ihnen das auch nicht mit Nüssen und Murmeln austreiben können. Anfangs habe ich mich sehr aufgeregt. Aber inzwischen denke ich an meinen Vater, der mal sehr nüchtern gesagt hat: Du musst dir im klaren darüber sein, dass es immer um die 20% Idioten gibt. 

Aber es gibt eben auch die großartigen Menschen wie die Patin eines unserer Enkel, die in Atlanta lebt und allein ca. 4000 Menschen zum Wählen transportiert hat. Es gibt die Tochter, deren Station inzwischen voll ist und die deshalb Weihnachten nicht mit uns feiern kann und deren 3 Kinder ich schon seit dem Sommer nicht mehr treffen konnte, weil das Infektionsrisiko zu groß ist. Ja, es ist eben keine Erfindung, dass es dieses Virus gibt und es kann um sich greifen, weil die Vollpfosten nicht weniger werden. Der Zusammenhang zwischen Coronahotspots und Afd Hotspots fällt ja inzwischen auf. Wie war das mit der Dummheit? 

Aber gefreut hat mich, dass das Rechtssystem in den USA dem Druck standgehalten hat. Demokratie ist anstrengend. Da freut es einen doch, dass einem notorischen Lügner einmal Grenzen gezeigt werden. 

Eigentlich lohnt es sich gar nicht, sich mit der Dummheit der Verschwörungstheoretiker zu beschäftigen. Da schicke ich euch doch lieber ein paar Bilder zum Advent.


Das sind in diesem Jahr tatsächlich die ersten Plätzchen, die ich gebacken habe. Es war einfach nicht drin.


Mal sehen, was ich in nächster Zeit noch zustande bringe. Erstmal wünsche ich euch allen trotz aller Widrigkeiten eine schöne Zeit.

Donnerstag, 27. August 2020

Stille suchen, Stille finden

 Mitte August haben wir beschlossen, uns mal aus allem herauszunehmen, was im allgemeinen und besonderen so um uns herum los ist.

Wir haben das Angebot des ältesten Sohnes gerne angenommen, einfach in sein schwedisches Ferienhaus zu verschwinden. Und nein, es ist für uns nicht gefährlich wegen Corona, weil wir uns in der totalen Waldeinsamkeit aufhalten. In Kiel ging es auf das fast leere Schiff, in Göteborg runter, dann noch ein paar Stunden Richtung Norden und wir sind im Wald verschwunden. Nichts als Vogelgezwitscher und Bäumerauschen, auf der Veranda sitzen und Löcher in die Luft starren. Bücher im Überfluss, gute Musik, Spaziergänge machen, Pilze sammeln, Fotografieren. In den kleinen Läden ist nichts los. Man kann also gut Abstand halten. Die Infektionszahlen in Deutschland sind deutlich besorgniserregender.



Abschied aus Kiel


Fahrt durch den Schärengarten vor Göteborg





Wildblumenwiese, die unser Sohn im Frühjahr ausgesät hat.


Blick Richtung Norwegen


Pfifferlinge, mal schnell im Wald gesammelt

Nach einer guten Woche merke ich, dass die Ruhe wirklich langsam bei mir einzieht. Stille ist eine gute Therapie. Lasst es euch gut gehen. Ich höre jetzt weiter den Vögeln und den Wildbienen zu. Aber erst schicke ich noch einen Gruß zu Andrea zu ihrem Monatsthema Sommergeschichte.

Freitag, 14. August 2020

Mal still sein

 Ich melde mich nur ganz kurz, denn ich mache mal Pause. Ich verabschiede mich für eine Zeit der Ruhe.



Ich wünsche euch allen eine gute Zeit.

Sonntag, 9. August 2020

Meine Woche 32/2020

Da mir die Hitze auf's Hirn schlägt, dachte ich, dass es aus der Woche nichts zu berichten gibt. Ich sitze auf der Terrasse und stiere Löcher in die Luft. Aber es gibt doch was zu berichten. Mein Mann und ich waren mutig und haben eine zweitägige Fahrt nach Paderborn unternommen, weil wir gerne  diese Ausstellung sehen wollten. Ich muss sagen, im Hotel und in der Ausstellung war alles vorbildlich reguliert. Auch als wir abends essen gehen wollten, konnten wir draußen sitzen und alle Abstandsregeln wurden beachtet. Die Ausstellung war sehr interessant, allerdings finde ich die Namensgebung ziemlich mutig. Um Rubens geht es nur am Rande. Das eigentliche Thema ist der Einfluss der Rubensschule aus Antwerpen auf die sakrale Kunst in den östlichen Bistümern. Der Dom ist jedenfalls sehenswert. Bei der Hitze waren wir dann aber doch nur eingeschränkt aufnahmefähig und haben uns deshalb ziemlich schnell auf den Rückweg begeben. Es geht doch nichts über unseren Garten.


zufällig haben wir noch ein kleines Orgelkonzert hören können.

Dieses Fenster ist berühmt. Vielleicht kennt ihr es schon. Achtet auf die Ohren!

Jetzt sind wir wieder zuhause und freuen uns über die Ruhe.

Gelesen habe ich auch. Könnt ihr euch ein Leben ohne Bücher vorstellen? Also, ich nicht. Das heißt noch lange nicht, dass ich jedes Buch toll finde. Aber mal reinschauen schadet ja nicht. Man stelle sich vor, man würde auf all diese kleinen Zeichen starren und sie wären nur Muster. So ging es mir mit der thailändischen Schrift, die ungeheuer dekorativ ist. Aber es sind für mich natürlich nur Muster. Wenn Kinder lesen lernen, ist das eine intellektuelle Höchstleistung und einfach so einen Text erfassen können ist schlicht beglückend.

Ich kann von diesen Büchern berichten:

Der Autor erzählt sehr nüchtern, was sich über mehrere Jahrzehnte in einer zu Beginn recht ansehnlichen Villa abspielt, eigentlich eine Familiengeschichte. Es ist fast wie ein Protokoll, aber in der Nüchternheit ist es auch beeindruckend, ein kleiner Teil deutsche Geschichte.
Dieses Buch hat mich sehr berührt. Es handelt von geschwisterlicher Liebe und Abneigung, von tiefer Freundschaft, von Vertrauen und Lüge. Vor allem wird sehr gut dargestellt, was in den Achtzigern passierte, wenn das Wort AIDS auftauchte. Totschweigen oder reden, bekennen oder leugnen, helfen oder abweisen?  Es wird gut entwickelt, wie wichtig es ist, miteinander zu reden, zuzuhören und Urteile erst zu fällen, wenn man rundum informiert ist.
Beide Bücher habe ich selbst entdeckt, selbst bezahlt und sogar selbst gelesen.

Vor der Pandemie sind wir viel unterwegs gewesen, da war mein Kindle hilfreich. Aber normalerweise lese ich lieber in einem richtigen Buch. Man kann vor- und zurückblättern, sogar Eselsohren sind nicht verboten.

Ich habe sogar auch noch genäht für den kleinsten Enkel.


Und dann sind noch diese schönen Karten von Claudia gekommen. Danke, dass das so schnell geklappt hat.
So, ich lege jetzt die Füße hoch und schicke noch Grüße an Andrea. Macht's euch kühl!

Samstag, 8. August 2020

Gartenglück

Ich habe während der letzten Monate gar nicht genug betonen können, wie sehr mir der Garten in dieser Zeit wichtig geworden ist. Mal ganz nebenbei: mir ist es zu heiß!
Heute widme ich meinen Post dieser Pflanze.






Im letzten Jahr haben wir uns zum erstenmal eine Dipladenie geholt. Sie hat geblüht im Überfluss. Überall wurde mir gesagt, man kann sie nicht überwintern. MMH, das fand ich doof. Also habe ich sie mit den anderen Töpfen in unseren Gartenschuppen verfrachtet, ab und zu gegossen, mehr ab als zu. Im Frühjahr sah sie schon etwas mitgenommen aus. Aber sie hat sich dann doch prima entwickelt und blüht wieder üppig.


Ein bisschen Lob haben auch meine einfachen Dahlien verdient. Sie werden ununterbrochen von Hummeln und Wildbienen besucht. Die Bilder schicke ich zu Loretta und Wolfgang . Mehr geht nicht, es ist zu heiß.
Eigentlich wollte ich hier noch beim Samstagsplauch von Andrea von der ersten kleinen Reise, die mein Mann und ich unternommen haben, erzählen. Aber es ist zu heiß.
Auch mein Danke schön für die netten Grüße kommt noch. Habe ich schon gesagt, dass mir zu heiß ist?
Legt die Füße hoch und trinkt viel!